Nach Abgasskandal

“Zukunftspakt”: VW baut weltweit 30.000 Stellen ab

Wirtschaft
18.11.2016 09:52

Die Auswirkungen des Abgasskandals zwingen VW zum Sparen: Das Unternehmen einigte sich mit dem Betriebsrat auf den Abbau von weltweit bis zu 30.000 Arbeitsplätzen bis 2025, um die angeschlagene Kernmarke wieder flottzumachen. 23.000 Stellen werden alleine in Deutschland wegfallen, es sollen aber alle Standorte erhalten bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben, der Abbau soll etwa durch Altersteilzeit-Modelle geregelt werden. Gleichzeitig sollen allerdings auch 9000 neue Stellen geschaffen werden.

Volkswagen hat an vielen Stellen zu kämpfen. Der Abgasskandal zwingt den Autohersteller zum Sparen, zugleich muss der Konzern viel Geld in zentrale neue Trends der Branche stecken: Digitalisierung und Vernetzung sowie alternative Antriebe. Dazu hat die Pkw-Kernmarke seit Langem ein Rendite-Problem. Der Hausmarke um Golf und Passat blieben zuletzt von 100 umgesetzten Euro nur rund 1,60 Euro als Gewinn, wovon dann noch Zinsen und Steuern abgingen.

3,7 Milliarden Euro pro Jahr als Sparziel
VW will mit den Maßnahmen die Kosten bis 2020 um 3,7 Milliarden Euro pro Jahr drücken. Der Abschluss des Zukunftspakts war die Voraussetzung für den Investitionsplan des Autoherstellers bis 2021, über den der Aufsichtsrat am Freitag in Wolfsburg beraten und vor allem beschließen sollte. Dabei geht es um die Verwendung von rund 100 Milliarden Euro. Markenvorstand Herbert Diess betonte: "Dieser Pakt ist für Volkswagen ein großer Schritt nach vorne, sicherlich einer der größten in der Geschichte des Konzerns. Volkswagen muss schnell wieder Geld verdienen und sich für den Zukunftssturm wappnen."

Mit dem Zukunftspakt wollen Betriebsrat und Unternehmen die aus Sicht aller Beteiligten nötigen Reformen mit Absicherungen für die Belegschaft vereinen. Der Pakt ist vorrangig eine Regelung für die sechs westdeutschen VW-Werke (Emden, Wolfsburg, Hannover, Salzgitter, Braunschweig, Kassel) sowie VW-Sachsen. Der gesamte Volkswagen-Konzern beschäftigt weltweit mehr als 624.000 Menschen, 282.000 von ihnen in Deutschland.

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