Otello begeistert

Klangpracht und Theaterinstinkt

Oberösterreich
01.10.2006 22:04
Start der Opernsaison 2006/07 am Linzer Landestheater mit Verdis „Otello“ in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln. Die erste Musiktheater-Produktion der Intendanten-Ära Mennicken überzeugte namentlich im musikalischen Bereich über weite Strecken. Nachhaltiger Premierenapplaus im Großen Haus.

Cassandra McConnel als Desdemona: ein schlichtweg elitärer Sopran mit edelstem Diamantglanz, der in den Schlussszenen („Lied von der Weide“, „Ave Maria“) intensivste Spannungsfelder aufzubauen vermag. Dimitris Tiliakos als Jago: ein schlank metallischer Bariton, in der Rollengestaltung ein elegant kaltschnäuziger Intrigantenteufel. Janos Bandi als Otello: ein mit aufgeraut grobschlächtiger Tenorstimme dotierter Sänger, der jedoch in der Schlussszene des 4. Aktes mit bewundernswerter stimmtechnischer Feinarbeit zu imponierenden Ausdrucksergebnissen gelangte. Vorzüglich in kleineren Rollen: Christian Zenker, Iurie Ciobanu, Karen Robertson, Steffen Rössler, Martin Achrainer und William Mason.

Dazu gesellten sich in voller Klangpracht Chor und Extrachor (Georg Leopold), der Chor der Singschule der Stadt Linz (Ursula Leitner) sowie das Bruckner Orchester. Viel Lob für den Dirigenten Dante Anzolini, dessen Theaterinstinkt dem Abend ungebrochene Spannung sicherte.

Die Inszenierung von Gabriele Rech ist in sich stimmig, die Bühne von Nicola Reichert erlaubt geschickte Raumteilungen, ihre Kostüme sind dem Alltag des 21. Jahrhunderts entnommen.

„B-Premiere“ von Otello mit der Alternativbesetzung (u.a. Dennis Russell Davies als Dirigent, Arantxa Armentia als Desdemona) ist am 18. Oktober.

 

 

 

Foto: Landestheater

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