Bataclan-Eröffnung

Sänger Sting: “Werden die Opfer nicht vergessen”

Ausland
12.11.2016 22:06

Mit einer Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer der Anschlagsserie von Paris vor einem Jahr hat der britische Musiker Sting am Samstagabend die Konzerthalle Bataclan wiedereröffnet. "Wir werden sie nicht vergessen", sagte der 65-jährige Sänger, bevor er den bewegenden Konzertabend mit dem Lied "Fragile" begann, das vielen Zuhörern Tränen in die Augen trieb. In der Konzerthalle Bataclan hatten islamistische Attentäter am 13. November des Vorjahres 90 Menschen getötet. Insgesamt starben bei der Anschlagsserie 130 Menschen, rund 400 weitere wurden verletzt.

"Heute Abend haben wir zwei Aufgaben in Einklang zu bringen: zunächst jener zu gedenken, die ihr Leben bei dem Anschlag verloren haben, und dann, das Leben und die Musik an diesem historischen Ort zu feiern", sagte Sting auf Französisch. Das Konzert war binnen 30 Minuten ausverkauft und wurde auf allen fünf Kontinenten ausgestrahlt. 1500 Zuschauer fasst der traditionsreiche Saal, in dem Sting zuletzt 1979 mit seiner damaligen Band Police aufgetreten war. Ein Teil der Plätze stand Überlebenden und Angehörigen der Opfer zur Verfügung. Der Saal war in den vergangenen Monaten komplett renoviert worden, um alle Spuren des Massakers zu beseitigen.

Blumen- und Kerzenmeer vor Bataclan
Sting hatte zur Ankündigung seines Auftritts auf seiner Website erklärt, das Konzert solle "diejenigen ehren, die bei dem Anschlag im vergangenen Jahr ihr Leben verloren haben, und die Musik und das Leben feiern, für die dieser legendäre Konzertsaal steht". Er verzichtete auf eine Gage, die Einnahmen sollen an zwei Vereine gehen, die sich für Opfer und Hinterbliebene einsetzen. Schon lange vor dem Konzert fanden sich viele Besucher vor dem Bataclan ein und legten Kerzen und Blumen nieder. Das Sicherheitsaufgebot der Polizei war groß.

Am Sonntag, dem Jahrestag, wollen Frankreichs Staatschef Francois Hollande und die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo alle sechs Anschlagsorte aufsuchen: das Stade de France, vor dessen Toren die Anschlagsserie während des Fußball-Freundschaftsspiels zwischen Frankreich und Deutschland begann, ein Restaurant sowie drei Bars und das Bataclan. Jedes Mal soll eine Gedenktafel enthüllt werden. Der Erzbischof von Paris, Kardinal André Vingt-Trois, liest am Sonntag in der Kathedrale Notre Dame eine Gedenkmesse.

Verheerendster Terrorakt seit dem Zweiten Weltkrieg
Das Trauma des 13. November 2015 ist in Frankreich längst nicht überwunden. Es war der verheerendste Terrorakt seit dem Zweiten Weltkrieg - eine "Aggression gegen unser Land, gegen seine Werte, gegen seine Jugend, gegen seine Lebensart", wie Präsident Hollande sagte. An diesem Wochenende im Zeichen von Trauer und Gedenken wird die Stadt auch Plaketten an den Tatorten anbringen, die an die Todesopfer der islamistischen Terroranschläge erinnern - und will ansonsten möglichst viel Raum für spontanes Innehalten lassen. Frankreichs Regierungschef Manuel Valls rief die Europäer zu verstärkten Sicherheitsanstrengungen auf.

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