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Alfred Gusenbauer stellt den Kanzleranspruch

Österreich
02.10.2006 12:36
Jubel bei SPÖ und BZÖ, gedämpfte Stimmung bei der ÖVP: Wortmeldungen nach der Wahl.

SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer
"Der Wunsch der Österreicher nach Veränderung hat uns dieses Ergebnis gebracht. Mehr Wohlstand, mehr Chancen für Kinder und Jugendliche, diese sachlichen Gründe waren ausschlaggebend. Die stärkste Partei soll in Österreich den Bundeskanzler stellen. Ich möchte mit der ÖVP und den Grünen über eine Koalition reden. Je rascher es eine Regierung gibt, desto besser. Wir brauchen eine stabile Regierung, die anstehende Herausforderungen meistert. Die Grünen wären ein toller Regierungspartner gewesen, aber es wird sich vermutlich nicht ausgehen."

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos
"Das hat niemand erwartet. Wenn das so bleibt, dann ist das wie Ostern und Weihnachten zusammen. Im Fall einer großen Koalition ist zu hoffen, dass bei der ÖVP Vernunft einkehrt."

SPÖ-Wien-Chef Michael Häupl
"Es ist eine Überraschung. Ich bevorzuge keine spezielle Variante einer Koalition - in den Kernfragen unserer Politik sind wir ohnehin nicht erpressbar."

ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel
"Ich habe nie damit gerechnet. Ich weiß genau, dass unseren Anhängern nicht zum Jubeln zumute ist, auch mir nicht. Das Ergebnis ist eine herbe Enttäuschung, das gibt uns sehr zu denken. Es muss aber akzeptiert werden, der Wähler hat immer Recht. Wir werden in uns gehen. Ich übernehme die Hauptverantwortung. Wir werden darüber reden, ob ich die ÖVP weiterhin führen werde. Ich habe heute nicht an Rücktritt gedacht. Ob eine große Koalition kommt oder nicht, ist ganz offen. Ich kann mir auch andere Lösungen vorstellen." Er schloss aber nicht aus, als Vizekanzler in eine große Koalition zu gehen.

ÖVP-Bundesparteiobmann Wilhelm Molterer
"Die niedrige Wahlbeteiligung ist der Hauptgrund: Unsere Wähler haben den Ernst der Lage nicht erkannt. Die Verantwortung für die Regierungsbildung liegt nun bei Alfred Gusenbauer."

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache
"Wir sind Wahlsieger des Abends. Wir werden ausgegrenzt, grenzen selber aber niemanden aus. Ich habe mich nie auf die Oppositionsrolle festgelegt. Die SPÖ jubelt, hat aber eigentlich Stimmen verloren. Eine Wiedervereinigung mit dem BZÖ kommt nicht in Frage."

Grünen-Chef Alexander Van der Bellen
"Wir sind stärker geworden. Es ist ein tolles Ergebnis, das darf man nicht klein reden, das beste je erreichte. Wenn unsere Themen  - Bildung, Energiepolitik etc. – berücksichtigt werden, sind wir zu einer Regierungsbeteiligung bereit."

BZÖ-Chef Peter Westenthaler
"Wir haben unser großes Ziel geschafft, trotz der schlechten Vorhersagen. Es war knapp, wir hatten das Glück des Tüchtigen. Eine Koalition mit der FPÖ kann ich mir nicht vorstellen." 

Hans-Peter Martin
"Uns fehlte das Geld und die Auftrittsmöglichkeit im ORF. Wir sind zensuriert worden. Liebe Wählerinnen und  Wähler, lasst euch nicht verarschen. Herr Bundeskanzler, lassen Sie die Hände weg von den Rassisten Westenthaler und Strache."

Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider
"Wir haben in Kärnten die ÖVP von Platz zwei verdrängt, das ist ein tolles Ergebnis. Das nächste Mal wird sich die SPÖ anschnallen müssen. Auf Bundesebene wird es eine interessante Koalition geben."

Bundespräsident Heinz Fischer
"Ich hätte mir eine noch ein wenig höhere Wahlbeteiligung erhofft. Ich habe sehr konkrete Vorstellungen, wie beim Auftrag zur Regierungsbildung vorgegangen wird. Ich werde zügig entscheiden." Er legte sich aber nicht fest, ob die stimmenstärkste Partei diesen Auftrag bekommen wird oder nicht.

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