Ordensspitäler

Medizin steht am Scheideweg

Oberösterreich
11.11.2016 03:00

"Medizin der Zukunft zwischen Hightech und Heilkunst" - unter diesem Motto stand der von der "Krone" präsentierte 14. Kongress der oö. Ordensspitäler im Linzer Design Center. In den Vorträgen zeigte sich das große Spannungsfeld. Die Ärzte müssen aufpassen, dass sie nicht zu  Handlangern der Computer werden.

"Wir als Ordensspitäler kämpfen wie alle anderen mit der Zukunft, aber in den vergangenen 300, 400 Jahren ist es meistens gut gegangen", setzte Frater Richard Binder, Erster Provinzrat der Barmherzigen Brüder in Österreich, einen launigen Auftakt. LH Josef Pühringer umriss die Dimensionen der Ordensspitäler in OÖ: Sie beschäftigen 11.000 Mitarbeiter, haben 45 Prozent der Betten.

Fundamentale Änderungen
Mitreißend war das Eröffnungsreferat des Schweizer Zukunftsforschers Georges Roos zum Thema "Gesundheit 2036 - Disruptive Zukunft". Er glaubt, dass sich einiges fundamental ändern wird. Die Menschen werden immer älter, gleichzeitig werden die "Dinge" durch Datenverbindungen immer schlauer. Das T-Shirt, das die Herzfrequenz des Trägers aufzeichnet und im Notfall Alarm schlägt, gehört ebenso dazu wie das von künstlicher Intelligenz gesteuerte Haus, das selbstständig auf den Bewohner aufpasst. Die Prognose von Roos: Die Selbstoptimierung mithilfe der Selbstmessung wird Alltag. Vorboten sind diverse Gesundheits-Apps.

Aufgezwungener Medikamentenkonsum schädigt Lebensqualität
Noch spannender war der Vortrag von Folgeredner Peter Nawroth, Buchautor und hochrangiger Mediziner aus Heidelberg (D): Er hält die studienbasierte Vorsorgemedizin in großen Teilen für Humbug und warnt davor, dass der aufgezwungene Medikamentenkonsum oftmals die Lebensqualität schädige, aber kaum einen echten Nutzen bringe.

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