WM-Qualifikation

ÖFB-Sternstunden: Gegen Irland nur im Triple-Pack

Sport
10.11.2016 08:19

Von bisher vierzehn Duellen mit den Boys von der Grünen Insel hat Österreichs Team erst zwei verloren, aber neunmal gewonnen. Und diese Triumphe waren für einige Teamkicker wahre Sternstunden in ihren Karrieren.

Rot-weiß-rote Duelle mit Irland endeten auch zumeist mit einem rot-weiß-roten Sieg. In 14 Spielen gab es neun Siege und nur zwei Niederlagen. Die letzte gab es 1963. War aber umso schmerzhafter. Nach einem 0:0 in Wien verlor Österreich in einer wahren Härteschlacht in Dublin mit 2:3 und war damit aus der EM-Qualifikation ausgeschieden. Cantwell traf in der Nachspielzeit zum irischen Sieg. Die Schlagzeilen am nächsten Tag gehörten aber nicht der Niederlage, sondern der harten Gangart der Iren. Sogar Zuschauer waren während des Spiels auf das Feld gestürmt, der dänische Schiedsrichter Poulsen "traute sich aber nicht, das Spiel abzubrechen", wie es damals in der "Krone" hieß.

Erster Sieg 1952
Bei den Duellen mit Irland trafen besonders Teamkicker violetter Couleur besonders gern. Und das am liebsten dreifach. Gleich beim ersten Duell mit den "Boys in Green" im Jahre 1952 traf ein gewisser Adolf "Dolfi" Huber beim 6:0-Sieg per Triple-Pack. Huber schoss in 177 Spielen 140 Tore für die Austria, zu der er am Sterbetag des großen Matthias Sindelar (23. Jänner 1939) als blutjunger Kicker gekommen war.

Im Nationalteam hatte er keine Lobby. Nur dreizehn Länderspiele, aber immerhin elf Tore. Dass es nicht mehr Spiele waren, lag wohl auch daran, dass "Dolfi" gerne Zahnpasta in die Schuhe seiner Mitspieler und Trainer schmierte.

Ohne Zahnpasta, aber dafür mit Filzstift, musste Thomas Parits 1971 seine Schuhe malträtieren. Da er mit adidas spielte, im Team aber Puma der Ausrüster war, übermalte er kurzerhand die drei Streifen gegen Irland - und traf in der EM-Qualifikation prompt dreimal beim 6:0-Erfolg im Linzer Stadion. "Die Iren waren damals klar hinter uns anzusiedeln. Ein Sieg war fast Pflicht", erinnert sich Parits heute. "Meine Schnelligkeit ist mir gegen die robusten, aber langsamen Iren zugute gekommen."

Was auch daran gelegen haben könnte, dass die Iren am Vortag des Spiels den Urfahraner Jahrmarkt besuchten. Teamneuling Mick Martin unterhielt 2500 Zeltfestgäste mit dem Song "Step it out Mary", der Rest der Mannschaft vergnügte sich mit Grillhendl, Bier und Zigaretten. Einige Iren wurden fotografisch mit Damenbegleitung in einer Attraktion namens "Sexschaukel" festgehalten. Könnte eine Erklärung für ein 0:6 sein.

Eine Sternstunde erlebte 24 Jahre später im Happel-Stadion auch Peter Stöger. Die 24.000 Zuschauer im Prateroval hatten noch nicht einmal Platz genommen, als sie aufsprangen, um Stögers Führungstreffer zu bejubeln. Noch zweimal riss der jetzige Köln-Trainer das Publikum von den Sitzen. Ein Triple-Pack. War man gegen Irland ja fast schon gewohnt.

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(Bild: KMM)



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