Todes-Lenker gesucht

Den Polizei-Technikern reichen kleinste Details

Salzburg
06.11.2016 20:56

Seit sechs Tagen fahndet die Polizei nach dem geflüchteten Todes-Lenker von Zell am Moos, der eine Rennradfahrerin bei einem Überholmanöver getötet hatte. Gemeldet hat er sich noch nicht - sollte er aber, wie ein Fall aus dem Jahr 2009 in Strobl zeigt. Damals reichten den Ermittlern schon die kleinsten Details.

Es sind zwei Fälle mit traurigen Parallelen: Am Montag rammte - wie berichtet - ein weißer Pkw bei einem Überholmanöver Hannelore F. (53) aus Köstendorf, die gerade mit ihrem Mann auf dem Rennrad unterwegs war. Die Radlerin überlebte den Zusammenprall nicht. Der Fahrer - er dürfte nicht alleine im Fahrzeug gesessen sein - aber fuhr einfach weiter. Gemeldet hat er sich bisher nicht nicht. Die Kriminalisten sind dem Todes-Lenker allerdings bereits auf den Fersen, sicherten Lackspuren am Helm sowie verwertbare Hinweise auf dem Rad und an der Kleidung des Opfers. Dazu will eine Lenkerin das Bezirkskürzel am Wagen entziffert haben.

Details, die den Polizei-Technikern durchaus reichen können, um den Fahrzeughalter ausfindig zu machen - wie eben ein ähnlicher Fall vom 27. November 2009 in Strobl am Wolfgangsee bewiesen hat. Damals war ein zu dem Zeitpunkt 38-jähriger Landwirt mit seinem Wagen auf dem Heimweg, offensichtlich zu schnell. Zu spät dürfte er in der Dunkelheit und im Regen die beiden Burschen aus Wien (13, 14) am Straßenrand bemerkt haben und erfasste sie mit voller Wucht. Ein Bub starb, der andere wurde schwer verletzt. Der Bauer fuhr einfach davon - und tauchte unter.

Täter damals in zwei Tagen ausgeforscht
Doch die Ermittler und Sachverständiger Gerhard Kronreif konnten dank stundenlanger, penibler Suche am Unfallort Glassplitter und Lackspuren des Autos sichern. Mittels der internationalen Kriminal-Datenbank wurden so das Modell und das Baujahr (auf einen Zeitraum von zwei Jahren) eruiert. 60 Besitzer von dazu passenden Fahrzeugen wurden in zwei Bezirken überprüft. Zwei Tage später war der Täter ausgeforscht. "Kleinste Spuren reichen aus", weiß Kronreif, der in Strobl den Unfall untersucht hatte. Eine Alkoholisierung konnte dem Unfalllenker von damals nicht nachgewiesen werden, er bekam eine Geldstrafe aufgebrummt.

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