Von Sieg überzeugt

Assad: “Der Westen wird immer schwächer”

Ausland
06.11.2016 16:03

Im Syrien-Konflikt spielt der Westen laut der Einschätzung von Machthaber Bashar al-Assad eine immer geringere Rolle. "Der Westen wird immer schwächer", verhöhnte Assad in einem Interview mit der britischen "Sunday Times" die USA und ihre Verbündeten. Zugleich betonte er, keine Marionette des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sein. Russland unterstützt Assads Truppen seit dem Vorjahr mit Luftangriffen.

In der Vergangenheit sei ihm häufig vorgeworfen worden, "von der Realität abgeschnitten" zu sein (wenn er erklärte, er habe Syrien weiterhin unter seiner Kontrolle, Anm.), sagte Assad der "Sunday Times". "Jetzt ist es anders: Der Westen ist so schwach geworden." Seine Dämonisierung durch den Westen habe ihren Höhepunkt erreicht, so Assad weiter. "Das ist ein Diktator, der tötet sein Volk, der schmeißt Fassbomben ... Es gibt nichts mehr, was sie über mich sagen können."

"Etwas zwischen Kaltem Krieg und Drittem Weltkrieg"
Den Konflikt in Syrien beschriebt der Diktator als "etwas zwischen dem Kalten Krieg und dem Dritten Weltkrieg". Es sei unmöglich, eine politische Lösung des Konfliktes zu finden, wenn eine der Konfliktparteien religiöse Fanatiker seien, die von ausländischen Mächten kontrolliert würden.

IS laut Assad "in jeder Hinsicht zusammengeschrumpft"
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat habe im Nachbarland Irak unter der Beobachtung durch "Satelliten und Drohnen der USA" Öl geschmuggelt und Ölfelder ausgebeutet, sagte Assad. Der Westen habe dazu "nichts gesagt". Seit dem Eingreifen Russlands in den Syrien-Konflikt sei der IS nun aber "in jeder Hinsicht zusammengeschrumpft".

Russland hatte im September des Vorjahres militärisch in den Konflikt eingegriffen und unterstützt Assads Truppen mit Luftangriffen. Vor allem die russische Beteiligung an der Offensive in der nordsyrischen Stadt Aleppo stößt im Westen auf heftige Kritik. Eine von den USA angeführte Militärkoalition fliegt zudem Luftangriffe auf IS-Stellungen.

Assad sagte in dem Interview, die russischen Luftangriffe hätten seine Truppen entscheidend vorangebracht: Die "Feuerkraft" der russischen Kampfflugzeuge habe "den Ausschlag gegeben", so der Dikator. "Sie haben die Feuerkraft, die wir nicht haben." Vor dem russischen Eingreifen seien seine Truppen einer "unbegrenzten Reserve an Terroristen" gegenübergestanden und hätten schwer zu kämpfen gehabt. Die "russische Feuerkraft" und auch die "iranische Unterstützung" hätten das "ausgeglichen".

Assad von Toten unbeeindruckt: "Ich schlafe normal"
Der syrische Machthaber bekräftigte seine Entschlossenheit, die Rebellen aus Aleppo zu vertreiben. "Terroristen" hätten einen Teil der Stadt besetzt, "und wir müssen sie loswerden". Auf die Frage, ob ihm die in Aleppo und in anderen Landesteilen getöteten Kinder schlaflose Nächte bereiteten, antwortete Assad lachend: "Ich schlafe normal, ich schlafe, arbeite und esse normal und ich treibe Sport."

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