Im Kindergarten

Pädagoge verging sich an drei Kindern

Salzburg
04.11.2016 23:15

Tiefe Bestürzung in der Gemeinde Neumarkt. Im Oktober 2014 soll ein damaliger Kindergartenpädagoge drei Kinder sexuell missbraucht haben. Schon zur besagten Zeit lief ein Ermittlungsverfahren gegen ihn, wurde jedoch eingestellt. Nun zeigte sich der 24-Jährige selbst an, da er mit der Sünde nicht mehr leben könne.

Der Beschuldigte, selbst nie in Neumarkt wohnhaft, war ein beliebter Kindergartenpädagoge in der Flachgauer Gemeinde. Die Kinder mochten ihn, die Eltern noch mehr. Im Oktober 2014 gab es dann den ersten vermeintlichen Vorfall. Ein Kind stellte die Behauptung in den Raum, es sei von ihm sexuell belästigt worden. "Wir haben sofort das Land Salzburg, das Kinderschutzzentrum und das Jugendamt mit eingebunden. Es gab Gespräche mit dem Kind und dem Beschuldigten, alles hat sich verdichtet", erinnert sich Bürgermeister Adolf Rieger, der pflichtgemäß Anzeige erstattete und den 24-Jährigen vom Kinderdienst freistellte. Fortan kümmerte er sich nur noch um administrative Tätigkeiten, was eine riesige Bestürzung bei den Eltern auslöste. "Mehr als zehn Mütter sind mit 20 Unterschriften für die Wiedereinstellung in den normalen Dienst bei mir im Büro gestanden. Zum Schutz der Betroffenen bin ich dieser Forderung nicht nachgekommen, solange nicht alle Unklarheiten beseitigt waren", so der Bürgermeister.

Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben, dass keine Schuld vorliege, das Verfahren wurde eingestellt. Nach vier Monaten ging er wieder seiner regulären Arbeit nach. Anfang diesen Jahres dann die unerwartete Kündigung des Beschuldigten. Er habe eine Stelle in einem anderen Bereich gefunden. Vor einer Woche ist die Kripo wieder im Kindergarten aufgetaucht, hat alle Kontaktdaten der Familien verlangt. Der Grund: Der 24-Jährige hat sich selbst gestellt und die sexuellen Übergriffe an drei Kindern gestanden. Er könne mit der Sünde nicht mehr leben, war damals sehr wohl schuldig. "Es handelt sich um sogenannte Sekundendelikte, die Übergriffe dauern maximal eine Minute. Was er genau gemacht hat, wissen wir noch nicht", erklärt Rieger, bei dem in den letzten Tagen einige Tränen geflossen sind. "Ich bin sehr enttäuscht, er hat alle hinters Licht geführt."

Aktuell liegt die Priorität in der Betreuung der Eltern. "Wir bereiten einen Brief vor, wo der Sachverhalt dargestellt wird und Beratungsadressen angegeben werden. Zusätzlich veranstalten wir einen Elternabend mit Hilfe des Kinderschutzzentrums vor Ort", berichtet der fassungslose Ortschef, dessen Tochter Kindergärtnerin ist. Die Polizei bestätigt die Vorfälle der "Krone". "Wir warten den ergänzenden Bericht der Polizei, der am Freitag abgeschickt wurde, ab. Dann ist zu prüfen, ob das Verfahren nochmal aufgerollt wird", so Robert Holzleitner, Sprecher der Staatsanwaltschaft.

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