Lucky Luke wird 70

Der Cowboy, der schneller zieht als sein Schatten

Medien
05.11.2016 12:59

"Einsamer Cowboy, bist so weit, weit weg von Zuhaus. Überall hast du Freunde, willst nicht Dank und nicht Applaus." So heißt es in der Titelmelodie der beliebten Comicserie "Lucky Luke". Seit nunmehr 70 Jahren sorgt der einsame Cowboy, der seinen Revolver schneller zieht als sein Schatten, gemeinsam mit seinem treuen Pferd Jolly Jumper und dem tollpatschigen Hund Rantanplan für Recht und Ordnung im Wilden Westen. Zum Jubiläum erscheinen gleich 14 Einzelalben als Nostalgie-Edition.

Lucky Luke erblickte 1946 in der französischen Zeitschrift "Spirou" das Licht der Welt. Vom Comiczeichner Maurice de Bevevere - kurz Morris - kreiert, zieht der heimatlose Cowboy seit nunmehr sieben Jahrzehnten in unzähligen Abenteuern im Wilden Westen umher, von irgendwo nach nirgendwo, um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen. Wenn Lucky Luke zuschlägt, geht der bulligste Viehtreiber in die Knie. Den berühmten Glimmstängel hat der stete Einzelgänger und eingeschworene Junggeselle mittlerweile allerdings nicht mehr lässig an den Lippen kleben: Seit den 80er-Jahren kaut der Comic-Held vielmehr cool auf einem Grashalm herum.

Die vier Dalton-Brüder als Erzfeinde
Unerschrocken kämpft Lucky Luke gegen Banditen und insbesondere gegen seine Erzfeinde, die vier Dalton-Brüder Joe, William, Jack und Averell. Etliche Male hat Lucky das Gangsterquartett eingefangen und im Gefängnis abgeliefert. Ebenso oft sind die bösen Buben, die stets erfolglos ihre Banküberfälle und Anschläge auf Postkutschen planen, wieder getürmt. "Ich mag die vier Daltons am liebsten", sagte Morris einst im Interview. Ist einmal Ruhe an der Dalton-Front, hetzt Lucky Luke hinter Billie the Kid, Calamity Jane, Jesse James, Roy Bean und Black Bart her.

Der einsamste aller Cowboys hatte nie viel Glück bei den Damen. Ständig auf Achse und auf der Jagd nach Gesetzlosen, bleibt ohnehin keine Zeit zum Flirt. Auch sonst wird kein Klischee vergessen - Rinder und Rancher, Indianer und Bösewichte, Goldrausch und Greenhorns geben den Morris-Bildfolgen den richtigen Rahmen für die imaginäre und humorige Reise in ein Land vor unserer Zeit. Auch Personen aus Westernfilmen - Lee van Cleef etwa - tauchen in den Comics immer wieder auf.

Mehr als 35 Millionen verkaufte deutschsprachige Alben
Bis 1955 schrieb Morris die Geschichten selbst, danach verfasste Rene Goscinny die Texte. Seit Goscinnys Tod 1977 wechseln die Autoren. Die erste deutsche Übersetzung erschien Ende 1958. Der letzte "Lucky Luke"-Band von Morris erschien 2002, ein Jahr nach dessen Tod. Derzeit wird die Serie vom Zeichner Herve Darmenton - kurz Achde - und vom Texter Laurent Gerra gestaltet. Inzwischen sind mehr als 80 Ausgaben in deutscher Sprache erschienen. Mit Erfolg: Bis heute verkaufen sich rund 35 Millionen deutschsprachige Alben, weltweit liegt die Auflage bereits bei mehr als 100 Millionen Exemplaren.

Videos: Intro und Abspann der TV-Comicserie "Lucky Luke"

Im heurigen Geburtstagsjahr sind bereits einige Highlight-Titel zu Ehren des Cowboys erschienen. Doch damit nicht genug: Abgerundet wird das Jubiläum nun von der Nostalgie-Edition mit Retro-Covern. Diese umfasst 14 "Lucky Luke"-Einzelalben, die erst später als Nummern 36, 43, 46, 38, 53, 28, 47, 50, 64, 54, 66, 62, 61 und 57 in die reguläre Reihe (Egmont Ehapa/Egmont Comic Collection) übernommen wurden, da sie zum Zeitpunkt des ersten Erscheinens von "Lucky Luke" bei Egmont Ehapa noch in einer anderen Ausgabe über den Koralle-Verlag bezogen werden konnten. Die Nostalgie-Edition im Retro-Look ist ab kommendem Donnerstag im Handel um 6,50 Euro pro Band erhältlich.

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