Hilfe in Manila

Wienerin bringt hungernde Kinder wieder zum Lachen

Österreich
01.11.2016 18:08

Zahlreiche kleine Hände greifen nach der Wienerin Sandra A., als sie in einem Slum in Manila, der Hauptstadt der Philippinen, aus dem Auto steigt. Die Kinder, die in tiefster Armut leben, strahlen die fremde, weiße Frau an. Denn sie wissen, was die 28-Jährige dabei hat. Jede Menge Essen - und das ist es, was die in Hungersnot lebenden Kinder am nötigsten brauchen.

Seit zwei Monaten lebt A. in der südostasiatischen Millionenmetropole. Lange genug, um einen Einblick in die gewaltigen sozialen Probleme der Philippinen zu bekommen. So leben nicht weniger als ein Drittel der 101 Millionen Einwohner unter der Armutsgrenze. Zigtausende davon sind Kinder.

Schnell wusste die Wienerin, dass sie das Elend nicht tatenlos mitansehen konnte - sie wollte helfen, und dabei selbst anpacken. Über Facebook stieß A. auf Edwin und seine Initiative "True Manila". Der Einheimische, der selbst aus ärmsten Verhältnissen stammt, kämpft seit 2007 gegen den Hunger auf den Philippinen. Er kennt die Familien, die auf den Straßen leben, persönlich.

500 hungrige Kinder in nur einem Viertel
Zusammen mit Edwin fuhr die 28-jährige Wienerin im Oktober das erste Mal in ein Armenviertel von Manila, in dem etwa 500 hungrige Kinder leben. Viele von ihnen sind Vollwaisen. "Die Menschen dort sind arm, leben auf der Straße oder in ganz einfachen 'Häusern' - teilweise ohne Strom und Wasser", schildert die Wienerin ihre ersten Eindrücke gegenüber krone.at.

"Die Kinder strahlen über das ganze Gesicht"
Doch was die 28-Jährige inmitten von Dreck und Armut nicht erwartet hatte, waren die strahlenden Gesichter, die die Wienerin begrüßten: "Ich verstehe nicht, wie diese Kinder es schaffen, so positiv zu sein. Sie nehmen einen mit offenen Armen auf, strahlen über das ganze Gesicht. Sie freuen sich einfach, dass jemand kommt und ihnen etwas zu essen bringt. Ohne lästig zu sein oder zu betteln."

"Der Bravste bekommt zuerst"
In einem kleinen Innenhof versammelten sich dann die Kinder. Sie kennen Edwin und seine Helfer - und wussten, wie es weitergeht. "Die Kinder hören auf Edwin. Sie müssen sich hinhocken und leise sein, der Bravste bekommt zuerst. Sonst bricht einfach das Chaos aus bei so vielen kleinen Menschen", erklärt A. das Prozedere.

"Es kommt so viel zurück"
Ausgeteilt werden Lebensmittel, die die Spender zuvor selbst bei lokalen Anbietern gekauft haben. Warmer Reis, Huhn, Semmeln, Obst und Nudeln sind meistens dabei. Um 200 Euro können Mahlzeiten für 100 Kinder gekauft werden. "Das sind Kinder, die nichts für ihre Situation können. Und diese Kinder haben NICHTS. Teilweise haben sie nicht einmal Kleidung. Sie haben Hunger und sind schmutzig. Ich weiß, wie grantig ich bin, wenn ich Hunger habe - und diese Kleinen sind niemals satt. Und wenn man sieht, wie sich Kinder über so etwas für uns Selbstverständliches freuen, muss man einfach helfen. Und es kommt so viel zurück. Es ist wunderschön."

Spendensammlung in Österreich
Nach ihren ersten Einsätzen in den Slums fasste die 28-Jährige den Entschluss, aktiv in ihrem Heimatland Spenden sammeln zu wollen. "Ich versuche mich oft in die Situation von anderen Menschen hineinzuversetzen. Und ich würde mich auch freuen, wenn mir jemand hilft, wenn ich am Boden sitze und nicht mehr kann ..."

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