In Bach gestürzt

Zwei Asylwerber retten Mann (64) das Leben

Österreich
31.10.2016 07:47

Zwei Asylwerber aus Afghanistan sind am Samstagnachmittag im oberösterreichischen Andorf zu Lebensrettern geworden. Die beiden retteten einen 64-jährigen Pensionisten aus dem eiskalten Pramfluss. Der Innviertler hatte sich beim Hineinfallen schwer am Kopf verletzt, konnte sich gerade noch über Wasser halten. Der 37-jährige Abdullah B. und sein 30 Jahre alter Freund Wahidullah Q. zogen ihn aus dem Wasser. Der "Krone" gab der 37-jährige Lebensretter ein Interview.

Bei einem Spaziergang rutschte der Andorfer Josef H. am Samstag gegen 12.30 Uhr am Weg, der entlang der Pram führt, aus und stürzte mit dem Kopf genau auf einen Granitstein. Damit nicht genug, fiel der Pensionist die kaum einen Meter hohe Böschung hinunter in die Pram, die derzeit an dieser Stelle etwa drei Meter tief ist. Der Innviertler hatte eine große Platzwunde am Kopf, blutete sehr stark, war aber zum Glück nicht bewusstlos geworden. So konnte er den Kopf trotz immer schwerer werdender Kleidung und Kälte über Wasser halten.

Doch lange hätte er das nicht durchgehalten, wäre hilflos ertrunken. Sein Schutzengel kam in Person des Asylwerbers Abdullah B. (37), der in Andorf wohnt, und der mit seinem Freund Wahidullah Q. gerade auf dem Weg zum Sportplatz war. Die beiden hörten, wie der Pensionist um sein Leben rief, entdeckten ihn im Fluss und sprangen hinein. Der 64-Jährige wurde ins Schärdinger Spital eingeliefert, für die Lebensretter gab es ein großes Danke!

Im Interview mit der "Krone" berichtet Abdullah B. über die dramatische Rettung.

"Krone":Wie bemerkten Sie, dass der Mann in Gefahr war?
Abdullah B.: Ich war mit meinem Freund gerade auf dem Weg zum Sportplatz, um meinen Sohn Sina abzuholen. Dabei hörten und sahen wir dann zum Glück den verletzten Mann im Wasser.

Sie haben ihn dann gleich an Land geholt.
Zuerst haben wir hinuntergerufen, ob er Hilfe braucht. Aber er hat uns nicht verstanden. Wir sind dann zu ihm runter, er hat stark geblutet und wir haben ihn herausgezogen.

Und haben Hilfe gerufen.
Das haben dann meine Söhne Sina und Assad, die dazugekommen sind, gemacht. Sie können schon viel besser Deutsch als wir. Sie haben mit dem Handy die Polizei und die Rettung alarmiert.

Wie lange sind Sie schon in Andorf?
Wir sind im Jänner hier angekommen. Wahidullah hat den Mann, dem wir geholfen haben, noch dazu auch schon gekannt. Wir hoffen, dass es ihm bald wieder gut geht.

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