Drama am Heimweg

Frau fand verunglückten Ehemann nicht

Oberösterreich
30.10.2016 16:44

Nur wenige Stunden, nachdem in Andorf ein 64-Jähriger aus der Pram gerettet werden konnte, passierte in Spital am Pyhrn ein ähnlicher Unfall, der aber leider tragisch endete: Ein ebenfalls 64-jähriger Familienvater war in einen Bach gestürzt, seine Ehefrau konnte ihn aber nicht retten.

Das Paar hatte sich am Samstag kurz nach 23 Uhr vom Haus von Freunden auf den etwa 500 Meter langen Heimweg gemacht. Etwa auf halber Strecke rutschte Karl S. neben seiner Ehefrau Maria (45) aus und stürzte die dicht bewachsene Böschung hinunter. "Dort hätte man in den Stauden  mit Glück auch hängenbleiben können", sagt Feuerwehr-Kommandant Wolfgang Wiest, der mit seinen Kameraden um 23.17 Uhr zur Personensuche alarmiert wurde.

Da war die geschockte Frau, die ihren Mann in der stockdunklen Nacht vergeblich gesucht hatte und ebenfalls in die Teichl gefallen war,  daheim, wurde von Nachbarn versorgt. Sie sagte den Helfern, wo ihr Partner etwa abgestürzt war. Feuerwehrleute fanden den Vermissten auch rasch: Er lag mit dem Kopf unter Wasser in der seichten Teichl, hatte eine blutende Kopfwunde. Der Notarzt reanimierte Karl S. eineinhalb Stunden lang, brachte ihn dann ins Spital, wo S. aber starb.

Ähnlicher Unfall in Andorf
Ähnlich war bekanntlich das Unglück in Andorf passiert, wo Josef H. (64) in die Pram gestürzt war. Auch er hatte eine stark blutende Kopfwunde, blieb aber bei Bewusstsein und konnte im drei Meter tiefen Wasser mit letzter  Kraft schwimmen, als zwei afghanische Asylwerber (30, 37) ihn hörten, aus dem Wasser zogen und ihn retteten - siehe Interview unten.

Aslywerber retteten 64-Jährigen
Zu Lebensrettern wurden in Andorf, wie berichtet, die afghanischen Flüchtlinge Abdullah Bahrami (37) und  sein Freund Wahidullah (30).

Wie bemerkten Sie, dass der Mann in Gefahr war?
Ich war mit meinem Freund gerade auf dem Weg zum Sportplatz, um meinen Sohn Sina abzuholen. Dabei hörten und sahen wir dann zum Glück den verletzten Mann im Wasser liegen.

Sie haben ihn dann gleich an Land geholt.
Zuerst haben wir hinuntergerufen, ob er Hilfe braucht. Aber er hat uns nicht verstanden. Wir sind dann zu ihm runter, er hat stark geblutet und wir haben ihn herausgezogen.

Und haben Hilfe gerufen.
Das haben dann meine Söhne Sina und Assad, die dazugekommen sind, gemacht. Sie können schon viel besser Deutsch als wir. Sie haben mit dem Handy die Polizei und die Rettung alarmiert.

Wie lange sind Sie schon in Andorf?
Wir sind im Jänner hier angekommen. Wahidullah hat den Mann, dem wir geholfen haben, noch dazu auch schon gekannt. Wir hoffen, dass es ihm bald wieder gut geht.

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