28 Operationen

Unfallopfer darf nicht in Invaliditätspension

Österreich
30.10.2016 12:45

Vor elf Jahren hat der heute 46-jährige Friedrich Madl aus Oberösterreich knapp eine Unfalltragödie, bei der drei Menschen starben, überlebt. Er leidet heute noch massiv an den damals erlittenen Verletzungen, hat 28 Operationen hinter sich. Doch die Pensionsversicherungsanstalt weigert sich, ihn in die Invaliditätspension zu entlassen.

"Er hat nichts, ist gesund, will nur nicht arbeiten", beharrt man bei der Pensionsversicherungsanstalt, gegen die Friedrich Madl wegen einer Invaliditätspension prozessiert. Er legt zwei Ordner voller Gutachten und Gegengutachten, Befunde und Stellungnahmen vor. Er leidet noch immer massiv an den Folgen eines schrecklichen Verkehrsunfalls.

Autounfall mit drei Toten
Es war der 27. Februar 2005, als Madl mit seiner Ehefrau Elfriede (42) den 13-jährigen Sohn zum Bahnhof nach Linz brachte und auf der Heimfahrt ins Mühlviertel war. Bei Hellmonsödt krachte ein 18-jähriger Führerscheinneuling mit seinem 150-PS-BMW in den Opel Vectra der Madls. Der junge Lenker, dessen Mitfahrer Alexander Z. (17) und Elfriede Madl waren auf der Stelle tot. Friedrich Madl wurde lebend aus dem Wrack geborgen: Polytrauma, Rippenfrakturen links, Lunge durchstochen, linker Oberschenkel und Vorfuß gebrochen, rechte Hüfte gebrochen, Gesichtsverletzungen. Chirurgen flickten Friedrich Madl, der bei der DDSG als Kapitän, Schlosser und Taucher beschäftigt war, wieder zusammen.

"Ich kann so unmöglich noch 20 Jahre arbeiten"
"Ich bekam anfangs Invaliditätspension, begann aber im Jahr 2007, wieder als Betriebsschlosser zu arbeiten, weil ich noch Schulden vom Hausbau hatte", so Madl. Ab 2012 ging aber nichts mehr, die Schmerzen wurden wieder stärker, ihn quälen nächtliche Albträume vom Horrorunfall. Madl bekam im Jahr 2013 eine künstliche rechte Hüfte, links eine Knieprothese, heuer im März wurde sein Vorfuß versteift. Bisher hat er insgesamt 28 Operationen hinter sich gebracht. "Doch mein neues Ansuchen um Invaliditätspension wurde seither abgelehnt, Gerichtstermine werden immer wieder vertagt - ich weiß einfach nicht mehr weiter", verzweifelt Madl: "Ich kann so unmöglich noch 20 Jahre lang arbeiten!"

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