Sanfte Landung

Grazer entwickeln Rettungsschirm für Drohnen

Elektronik
27.10.2016 14:59

Ein Rettungssystem für absturzgefährdete Drohnen haben zwei Grazer Studenten entwickelt. Ihr Zubauteil für gängige Multikopter soll einen Absturz automatisch erkennen und einen Rettungsschirm auslösen. Die Drohne soll damit langsam und so sicher zu Boden gebracht werden, dass Personen- und Materialschäden minimiert werden.

Die potenziellen Einsatzgebiete der kleinen unbemannten Luftfahrzeuge sind groß: Flug- und Rettungseinsätze sind für Drohnen ebenso denkbar, wie die Überwachung von Open-Air-Events oder die Beobachtung von Wildbewegungen. Ganz zu schweigen von den Plänen des US-Online-Händlers Amazon, seine Waren künftig mit Drohnen zustellen zu lassen. Nachdem die Fluggeräte künftig immer häufiger über unseren Köpfen kreisen werden, seien effektive Absturzsicherungen umso wichtiger, sind der Grazer Telematik-Student Markus Manninger und Andreas Ploier, der Rechtswissenschaften, BWL und Umweltsystemwissenschaften an der Uni Graz studiert, überzeugt.

Hohes Sicherheitsrisiko
"Immerhin sind es bis zu 15 Kilogramm, die bei einem Absturz des Fluggerätes zu Boden krachen", schildert Manninger. Die Wucht eines solchen Aufpralls demonstrierte etwa ein Zwischenfall beim Slalomrennen in Madonna di Campiglio im Vorjahr, als eine Drohne ungebremst knapp hinter Skisportler Marcel Hirscher auf die Piste stürzte. "Unsere Erfindung könnte in solchen Fällen das Schlimmste verhindern", so der Telematiker.

Die beiden Steirer haben eine innovative Lösung entwickelt: Ein System, das den Notfall selbstständig erkennt und die Öffnung eines Fallschirms auslöst. Das Fluggerät kann dann langsam zu Boden gleiten. Bei der European Satellite Navigation Competition der europäischen Weltraumagentur ESA hat die Einreichung der beiden Jungunternehmer jüngst einen Preis für Österreich errungen.

"Unser System arbeitet mit mehreren Sensoren, die das gesamte Flugverhalten der Drohne überwachen", erläuterte Manninger. Gibt es Abweichungen von der Norm - wenn das Fluggerät beispielsweise ins Trudeln gerät - wird automatisch der Fallschirm hinausgeschleudert und geöffnet. Bei bisherigen Systemen müsse die Fallschirmfunktion zum Großteil manuell ausgelöst werden, ergänzte Ploier, der als angehender Betriebswirt vor allem die unternehmerische Seite des Projektes betreut.

Die beiden Erfinder werden vom akademischen Gründungszentrum Science Park Graz unterstützt. Bis zum Ende des Jahres soll der Prototyp des zum Patent angemeldeten Produktes fertig sein. Im kommenden Jahr stehe eine "intensive Phase mit Testflügen" am Programm. Investoren und Kooperationspartner werden noch gesucht.

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