Arm fast abgetrennt

Keine Hilfe für Zivildiener nach Arbeitsunfall

Österreich
19.10.2016 14:34

Die Geschichte ist kaum zu glauben - aber wahr: Dominik S. versah in einem Obdachlosenheim Zivildienst und verletzte sich schwer. Statt eine Entschädigung zu bekommen, wurde dem 21-jährigen Wiener danach die Krankenversicherung gekündigt. Und der Staat verweigert ihm nun sogar die Mindestsicherung.

Der Arbeitsunfall geschah am 18. August. "Ich hatte einen alten Spiegel zu entsorgen", erinnert sich Dominik S. an seinen Schicksalstag: "Als ich ihn hochhob und in eine Mülltonne werfen wollte, zerbrach er." Ein Teil des Spiegels durchtrennte beinahe seinen rechten Arm, die Arterie und Nerven wurden zerschnitten. Eine Notoperation war unumgänglich, Dominik verbrachte neun Tage im Spital.

Bis heute kann der Feinmechaniker seine Finger kaum bewegen, umfangreiche Reha-Maßnahmen stehen ihm noch bevor. Ob er jemals wieder seinen erlernten Beruf wird ausüben können, scheint fraglich.

Anwalt: "Ein unfassbares Unrecht"
Neben diesen Sorgen hat der junge Mann nun aber auch mit finanziellen Problemen zu kämpfen: Wie es das Gesetz vorsieht, wurde Dominik S. nach 18 Tagen Krankenstand aus dem Zivildienst entlassen: "Zivildienstleistende, die durchgehend länger als 18 Kalendertage dienstunfähig sind, sind mit Ablauf des 18. Tages aus dem Zilvildienst entlassen. Diese Entlassung gilt automatisch. Mit der Entlassung erfolgt auch die Abmeldung von der Kranken- und Unfallversicherung."

Seitdem ist er nicht mehr versichert. Und er bekommt kein Arbeitslosengeld. "Ein unfassbares Unrecht", so Dominik S.' Anwalt Nikolaus Rast. Ex-Sozialminister Rudolf Hundstorfer hat sich nun des Falles angenommen.

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