Islamisten im Visier

Rüsten für Sturm auf IS-Bastion Mossul

Ausland
16.10.2016 08:11

Die Schlacht um Mossul, die mit rund 2,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Irak, steht unmittelbar bevor. Mossul befindet sich seit mehr als zwei Jahren in den Händen der Terroristen des IS. Die Stadt ist die letzte große Bastion der Dschihadisten im Land zwischen Euphrat und Tigris.

Die Kampfjets der US-geführten Anti-IS-Koalition fliegen bereits Luftangriffe, um die Stellungen der Dschihadisten sturmreif zu schießen. Die US-Streitkräfte schätzen ihre Stärke auf bis zu 4500 Mann, eingegraben in weitverzweigten Tunnelsystemen unter der Stadt. Im Osten und Westen von Mossul haben die Terroristen Gräben ausgehoben, die sie mit Erdöl füllen und anzünden wollen, sobald der Sturmangriff beginnt.

Irakische Armee soll Offensive anführen
Angeführt werden soll die Offensive von der irakischen Armee, die bis zu zwölf Brigaden in die Entscheidungsschlacht werfen will - unterstützt von Anti-Terror-Einheiten, Polizeikräften, kurdischen Peschmerga-Truppen und unterschiedlichsten Milizen sowie US-Militärberatern. Noch im Oktober könnte der Angriff beginnen.

UNO rechnet mit Hunderttausenden Flüchtlingen
Die UNO rechnet mit mehreren Hunderttausend Flüchtlingen, die versuchen werden, aus der Stadt zu entkommen. Allein am vergangenen Dienstag waren es wieder mehr als 800 Kinder, Frauen und Männer, die in Debaga, einem staubigen Flüchtlingslager im Nordirak, ankamen. Rund 26.000 Vertriebene sind mittlerweile in Debaga untergebracht, das Lager ist bereits jetzt voll.

Das Flüchtlingshochkommissariats UNHCR rechnet damit, dass zwischen 200.000 und - im schlimmsten Fall - 700.000 Menschen vor den Kämpfen fliehen und auf Hilfe angewiesen sein könnten. Schon allein die schiere Zahl stellt die Helfer vor massive Probleme, vor allem dann, wenn viele Menschen in sehr kurzer Zeit kommen sollten.

Chaos nach Rückeroberung von Falludscha
Karl Schembri, der Sprecher der Hilfsorganisation Norwegian Refugee Council, erinnert sich mit Schrecken an den Sommer zurück, als irakische Kräfte die IS-Hochburg Falludscha im Osten des Landes zurückeroberten. Dort seien in nur wenigen Tagen 30.000 Menschen geflohen. "Sie haben die Camps überflutet", sagte Schembri. Jetzt sind er und seine Kollegen in Aufruhr, weil es aus ihrer Sicht bisher für Vertriebene aus Mossul viel zu wenige Camps gibt, die tatsächlich bereit sind.

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