Vertreibung mit Lärm

Bär mitten in Kärntner Ort: Bewohner verunsichert

Tierecke
15.10.2016 11:09

Ein Braunbär sorgt wieder einmal für Ärger im Kärntner Gailtal: Nach mehr als 50 Rissen im Sommer spazierte "Meister Petz" Donnerstagnacht durch Vorderberg und wurde von einem Autofahrer fotografiert. Die Gailtaler sind verunsichert. Und weil die Behörde nichts unternimmt, wollen sie auf eigene Faust ihre Tiere schützen...

"Ich liebe meine Pferde wie andere ihre Hunde", so der Vorderberger Hans Nessmann: "Der Bär war direkt auf meinem Hof, bevor er in der Nähe des Friedhofes fotografiert wurde." Der Bär sei aus dem Dorf gekommen, "lief die Straße entlang und weiter Richtung Feistritz", schildert ein Anwohner seine Sichtung.

"Werde mich mit Krachern ausrüsten"
Für Nessmann ist klar: "Bären haben im Dorf nichts zu suchen!" Der Pferdezüchter will sich jetzt sogar mit "Meister Petz" anlegen: "Weil der Naturschutz nichts unternimmt, werde ich mich mit Krachern ausrüsten und dann versuchen, den Bär zu vertreiben. "Diese Raubtiere haben in den vergangenen Jahren schon genug Schaden bei meinen Pferden angerichtet."

Wild kann sich an Lärm gewöhnen
Der erfahrene Kärntner Bären-Experte Bernhard Gutleb kann das durchaus nachvollziehen: "Bei meiner Arbeit in den Bärengebieten habe ich auch immer Kracher dabei, denn damit können Braunbären vergrämt werden. Und das ohne besonderes Risiko." Natürlich sei das keine Dauerlösung, denn das Wild könnte sich an den Lärm gewöhnen.

"Niemand braucht Angst zu haben"
Die von Naturschutz-Referent und Landesrat Rolf Holub geplante und angekündigte "Bären-Eingreiftruppe" - ein Team aus anerkannten Wildbiologen, Experten und Jägern, das im Fall des Falles das Großraubwild vergrämen und verjagen sollte - wurde noch nicht installiert. "Es braucht niemand Angst zu haben, wir hatten noch nie einen Problembären. Sobald er jedoch die Scheu vor Menschen verliert, werden wir handeln", so der Landesrat.

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