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Medion X7849: Gaming-Laptop mit GTX-1070-Power

Elektronik
16.10.2016 09:00

Wer Spiele in maximaler Qualität genießen will, hatte mit Gaming-Laptops bisher nur bedingt Freude. Sie taugen zwar für das eine oder andere Spielchen zwischendurch, in puncto Performance konnten sie aber nicht mit Desktop-PCs mithalten. Mit der neuen "Pascal"-Grafikkartengeneration will Nvidia das nun ändern und bringt im Vergleich zur Desktop-Version fast unveränderte Grafikchips in Notebooks. Wie stark ein Gaming-Laptop damit wirklich ist, hat krone.at anhand des Medion Erazer X7849 mit Geforce GTX 1070 getestet.

Mit einem Preispunkt von 2500 Euro spielt der Erazer X7849 deutlich über den günstigen Preisen, die man von Medions Hofer-Angeboten kennt. Er ist aber auch kein Einsteiger-Notebook, sondern ein reinrassiges Gaming-Biest, in dem die allerneueste Technik verbaut ist.

Was genau neben seiner GTX-1070-Grafikkarte im Erazer X7849 steckt, sehen Sie in der Leistungstabelle:

Medion Erazer X7849

CPU

Core i7-6820HK: 4 x 2,6 GHz (Turbo: 3,6 GHz)

RAM

32 GB DDR4-2133

Bildschirmdiagonale

17,3 Zoll (matt)

Auflösung

1920 x 1080

Massenspeicher

512 GB SSD + 2 TB HDD

Optisches Laufwerk

nicht vorhanden

Grafiklösung

Geforce GTX 1070 (8 GB GDDR5-RAM)

Anschlüsse

5 x USB (3 x USB 3.0, 2 x USB-C); 2 x Mini Display Port; HDMI; RJ45; Audio (Mic-In, Line-In, S/PDIF), SD-Kartenleser

Funkstandards

Gigabit-WLAN, Bluetooth 4.1

Webcam

Full-HD

Akkulaufzeit

4 Stunden lt. Hersteller

Software

Windows 10 Home

Extras

4 RAM-Steckplätze (2 frei)
Onkyo-Lautsprecher
Ziffernblock

Maße

418 x 287 x 34 Millimeter; 3,5 Kilo

Preis

2500 Euro

Mit dieser Konfiguration ist der Erazer X7849 in der täglichen Praxis ein ziemliches Biest von einem Laptop. Wir haben ihn im Test mit neuesten Games wie "Mafia III" oder dem neuen "Doom" geschunden und konnten auch im höchsten Detailgrad noch ein flüssiges Full-HD-Spielerlebnis beobachten.

Jagt man den GTX-1070-Erazer durch den neuesten 3DMark-Grafikvergleichstest namens "Time Spy", erreicht er fast 5000 Punkte.

Nur eine Spur langsamer als Desktop-Grafik
Zum Vergleich: Die Desktop-Varianten der GTX 1080 und GTX 1070 erreichen im ComputerBase-Benchmark-Test rund 7000 bzw. 5668 Punkte. Die Geforce GTX 980 TI, vor einem Jahr noch eine High-End-Grafikkarte für den Desktop, erreicht ähnliche Wertungen wie die mobile GTX 1070.

Damit bietet Medions neuer Spiele-Laptop im Grafikbereich ähnlich viel Leistung wie die stärksten Desktop-Grafikkarten vor einem Jahr. Für Games in Full-HD ist das mehr als genug, manche Titel könnte der Rechner sogar in 4K stemmen. Erstaunlich stark für ein mobiles Gaming-Gerät!

Der starke Prozessor und die - sowohl beim Grafikchip, als auch beim Hauptspeicher - üppige RAM-Ausstattung tun ihr Übriges, um ein flottes Bedienerlebnis zu gewährleisten. Windows startet schnell von der verbauten SSD, Programme sind ebenfalls rasch offen, Multi-Tasking ist mit 32 Gigabyte RAM kein Problem.

Dass auf einem Monster, das manch ein 4K-Game stemmt, auch Bild- und Videobearbeitung keine Probleme machen, versteht sich von selbst.

Lüfter surrt hörbar, Display adäquat
Allerdings: Wo viel Leistung ist, ist auch viel Hitze. Im Leerlauf operiert der Erazer X7849 quasi lautlos, unter Last nehmen die Lüfter aber schnell Fahrt auf und erzeugen ein hörbares Surren. Das kann beim Spielen nerven - etwa bei ruhigen Passagen oder Zwischensequenzen - und macht die Nutzung von Kopfhörern ratsam, obwohl das integrierte Onkyo-Soundsystem einen soliden Job macht.

Einen guten Eindruck hinterließ im Test das Display des X7849: Die Auflösung ist zeitgemäß und weil er matt ist, spiegelt er in hellen Umgebungen nicht so leicht wie manch anderer Laptop-Bildschirm. Die seitliche Ablesbarkeit stimmt, die maximale Helligkeit könnte manch ein User aber als ausbaufähig betrachten.

Genug Anschlüsse, saubere Verarbeitung
Die Anschlussausstattung ist adäquat, wenngleich momentan wohl noch wenige Gamer Peripherie besitzen, die über USB-C Anschluss findet. Auch an der Funk- und Speicherausstattung gibt es nichts zu meckern: Über Gigabit-WLAN lässt sich das Notebook flott ans Heimnetzwerk anbinden, mit 500-GB-SSD und 2,5-Terabyte-Festplatte steht genug Speicher zur Verfügung, damit auch größere Spiele-Installationen problemlos Platz finden.

Die Verarbeitung des Erazer X7849 ist gefällig: Das Gerät kommt im griffig-gummierten Plastikgehäuse, bietet eine hintergrundbeleuchtete Tastatur mit klarem Druckpunkt und gut lesbarer Tastenbeschriftung sowie ein abschaltbares Touchpad mit physischen Maustasten.

Die Gehäusesteifigkeit stimmt, zu große Spaltmaße oder ähnliche Verarbeitungsmängel waren am getesteten Gerät nicht festzustellen. Lobenswert: Medion gewährt zwei Jahre Garantie - leider keine Selbstverständlichkeit.

Mobiles Arbeiten nur eingeschränkt möglich
Als mobiles Arbeitsgerät taugt der X7849 nur bedingt. Mit 3,5 Kilo Gewicht und 17,3 Zoll Diagonale ist Medions Gaming-Laptop deutlich größer und schwerer als Ultrabooks und entsprechend unhandlich, zudem ist die Akkulaufzeit sehr überschaubar. Medion selbst verspricht vier Stunden Betrieb abseits der Steckdose, unter Last sinkt die Laufzeit aber unter diese Marke.

Mobiles Arbeiten ist - wenn man die Mühen des Transports in Kauf nimmt - somit nur in der Nähe einer Steckdose möglich, an der das mächtige Netzteil den Stromhunger des Hochleistungs-Laptops stillen kann.

Bei der Software setzt Medion auf Windows 10 Home. Dass einige Programme wie Steam bereits vorinstalliert sind, könnte manch einem Gamer zusagen, allerdings liegt auch etwas Bloatware - etwa eine Antivirus-Testversion - bei.

Fazit: Medion zeigt mit dem X7849, dass Gaming-Laptops ihren Desktop-Brüdern heute in puncto Performance fast ebenbürtig sind. Das Gerät liefert genug Power, um aktuelle Spiele in Full-HD-Auflösung mit hohen Details zu spielen, ist aber schwer, laut und nicht besonders ausdauernd - und somit nur bedingt zum mobilen Arbeiten geeignet.

Hinzu kommt: Aufrüsten lässt sich ein Laptop-Monster vom Schlage des X7849 nicht, man ist also auf Jahre an die verbauten Komponenten gebunden. Wer explizit einen tragbaren Spielerechner sucht, wird das in Kauf nehmen, manch ein Gamer wird deshalb aber wohl doch lieber beim Desktop bleiben.

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