Tipps für Eltern

Jeder zweite Jugendliche sucht im Web nach Pornos

Web
13.10.2016 09:45

Die fleischlichen Verlockungen des Internets sind groß - und immer mehr Menschen erliegen ihnen schon in jungen Jahren: Laut einer aktuellen Umfrage der britischen Middlesex University unter 1001 Kindern und Jugendlichen im Alter von elf bis 16 Jahren sucht fast jeder zweite Teenager (46 Prozent) aktiv nach pornografischen Inhalten im Netz. Das bleibt nicht ohne Folgen.

Im Alter von elf Jahren ist die Mehrheit der Kinder (72 Prozent) in Sachen Pornografie noch unbedarft. Bis zum 15. Lebensjahr dreht sich das Verhältnis um und 65 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben im Internet bereits erste Erfahrungen mit entsprechenden Inhalten gemacht - sei es, weil sie absichtlich danach gesucht haben (19 Prozent) oder zufällig darüber gestolpert sind (28 Prozent).

Der Studie nach sind es vor allem Burschen (59 Prozent), die Online-Pornos konsumieren, bei den Mädchen ist es ein Viertel. Wer nicht aktiv danach besucht, der bekommt pornografisches Material - etwa via Mail oder Messenger - von Freunden zugeschickt (26 Prozent). Und immerhin eine Minderheit von vier Prozent der Kinder und Jugendlichen hat bereits selbst Nackt- oder zumindest sexualisierte Fotos verschickt (Stichwort Sexting).

Das bleibt nicht ohne Folgen: Knapp die Hälfte (42 Prozent) der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren, die Pornos konsumieren, möchte Dinge ausprobieren, die sie in diesen gesehen hat, wobei Burschen den Protagonisten eher nacheifern wollen als Mädchen (44 zu 29 Prozent). Der wiederholte Konsum von Pornos führt den Wissenschaftlern zufolge zudem zu Abstumpfungen. So fühlten sich Kinder und Jugendliche von extremen pornografischen Darstellungen etwa weniger angeekelt.

Kontrolle, aber keine Überwachung
Psychiaterin Shimi Kang empfiehlt Eltern daher, von technologischen Hilfsmitteln wie dem sicheren oder privaten Surfmodus des Browsers oder spezieller Software (z.B. Norton Family) Gebrauch zu machen, um pornografische Websites für den Nachwuchs zu sperren und Internetzeiten zu begrenzen. Vom Aus- und Nachspionieren hält sie jedoch nichts, da sich Kinder dann erst recht zurückziehen und ihren Eltern gegenüber verschließen würden.

Thema Pornos nicht ignorieren
"Wir müssen ihren Zugang zu schädlichen pornografischen Inhalten beschränken, aber auch dafür sorgen, dass sie Räume haben, in denen sie über Beziehungen und Sex diskutieren können. Wenn wir mit ihnen nicht über dieses Thema sprechen, ignorieren wir die vielen jungen Menschen, die es beeinflusst", so Kang gegenüber "Psychology Today".

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