Vierte Geheimmission

Mysteriöses US-Shuttle seit über 500 Tagen im All

Wissenschaft
12.10.2016 06:30

Bereits seit mehr als 500 Tagen kreist ein unbemanntes, mysteriöses US-Raumfahrzeug namens X-37B, von dem in der Öffentlichkeit niemand weiß, welchem Zweck es dient, um die Erde. Auch darüber, wann der mittlerweile vierte Testflug des Mini-Shuttles enden wird, hüllt sich die US Air Force in Schweigen.

Seit Mai des Vorjahres umrundet das Shuttle X-37B im Rahmen seiner vierten Geheimmission die Erde. Wie schon bei den ersten drei Flügen hüllt sich das US-Militär über den genauen Zweck und die Dauer der Mission des "Orbital Test Vehicle" (kurz OTV) in Schweigen. Auch wann und wo das Raumfahrzeug wieder landen wird - die ersten drei Flüge endeten jeweils auf der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien - , ist bislang nicht bekannt.

Von Cape Canaveral aus gestartet
Der "Orbital Test Vehicle 4" (kurz OTV-4) getaufte Mini-Raumgleiter war am 20. Mai 2015 um 17.05 Uhr MESZ an Bord einer "Atlas V"-Rakete vom militärischen Teil des Weltraumbahnhofs Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida abgehoben.

Das knapp fünf Tonnen schwere Raumfahrzeug ist nur 8,8 Meter lang, hat eine Flügelspannweite von 4,6 Metern und soll die Erde in rund 900 Kilometern Höhe umkreisen. Experten zufolge dürfte es aber auf einer wesentlich niedrigeren Bahn, in nur etwa 300 bis 400 Kilometern Höhe, unterwegs sein. Seine Energie bezieht das Shuttle, von dem es zwei Exemplare geben soll, aus Batterien sowie über ein ausklappbares Sonnensegel.

Spekulationen über Waffensystem im All
Bis dato hat die US-Luftwaffe jeweils nur über Starts und Landungen der OTVs berichtet. Zum Zweck der Missionen hieß es lediglich, es würden neue Technologien im Weltraum erprobt. Das Schweigen der Militärs hat Spekulationen genährt, das Mini-Shuttle sei möglicherweise Vorläufer eines Waffensystems im Orbit, das die USA in die Lage versetzen soll, in Krisenfällen rasch zu reagieren.

Am Orbital Test Vehicle wird seit vielen Jahren gearbeitet. Begonnen wurde das Projekt bereits Ende der 1990er-Jahre zunächst von der zivilen Raumfahrtbehörde NASA. 2004 übernahm schließlich das US-Militär das Projekt - zusammen mit dem Hersteller des Shuttles, dem Boeing-Tochterunternehmen Phantom Works.

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