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Ermittler: Terrorplan für Blutbad auf Flughafen

Ausland
11.10.2016 12:36

Der in Leipzig unter Terrorverdacht festgenommene Syrer Jaber al-Bakr hatte im Auftrag des IS ein regelrechtes Blutbad auf zwei Berliner Flughäfen geplant. Das sagte der Präsident des deutschen Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, am Montagabend der ARD. "Wir hatten Hinweise - nachrichtendienstliche Hinweise -, dass er zunächst einmal Züge in Deutschland angreifen wollte. Zuletzt konkretisierte sich dies mit Blick auf Flughäfen in Berlin."

Am Dienstag betonte Maaßen im ZDF-"Morgenmagazin" die Gefahr, die von Bakr ausgegangen war: "Aus meiner Sicht war es fünf vor zwölf." Die Festnahme des Syrers sei ein "großartiger Erfolg der deutschen Sicherheitsbehörden". Schon Anfang September habe es Hinweise gegeben, dass die Terrormiliz Islamischer Staat einen Anschlag auf Infrastruktureinrichtungen in Deutschland geplant habe. "Wir haben - man kann sagen - bis Donnerstag letzter Woche gebraucht, um herauszufinden, wer dafür verantwortlich ist", so Maaßen.

Am Freitag hatte das Bundesamt für Verfassungsschutz den Hinweis auf Bakr an die sächsische Polizei weitergegeben. Als der Syrer am Freitag "in einem Ein-Euro-Shop Heißkleber kaufte", seien "alle Maßnahmen in Bewegung gesetzt" worden, "damit ein Zugriff erfolgte", sagte Maaßen in dem Interview. Die Sicherheitsbehörden seien nach dem Kauf des Heißklebers davon ausgegangen, dass dies "im Grunde genommen die letzte Chemikalie" sein könnte, "die für ihn notwendig war, um eine Bombe herzustellen".

Bombenbastler hatte "sehr große Menge Sprengstoff"
Wie Generalbundesanwalt Peter Frank am Montagabend in der ARD sagte, hatte der Bombenbastler bereits "eine sehr große Menge" eines "hochexplosiven Sprengstoffs" hergestellt. Dafür sei "spezielles Know-how notwendig" gewesen. Deswegen habe die Bundesanwaltschaft auch die Ermittlungen übernommen.

Eine Festnahme am Samstag in Chemnitz war zunächst fehlgeschlagen. Durch die Ergreifung des 22-Jährigen in der Nacht auf Montag in Leipzig wurde nach Angaben der Ermittlungsbehörden ein größerer Anschlag wie in Frankreich oder Belgien verhindert. Bei der Durchsuchung einer von ihm genutzten Wohnung in Chemnitz hatten die Ermittler nach Angaben der Behörde am Samstag eineinhalb Kilogramm hochexplosiven Sprengstoff sowie weiteres Material gefunden, das zur Herstellung einer Sprengstoffweste geeignet war.

"Deutschland ist im Visier des islamistischen Terrorismus"
Generalbundesanwalt Frank sagte in der ARD auf die Frage, ob die Terrorgefahr durch die Flüchtlingswelle des vergangenen Jahres gestiegen sei: "Deutschland ist schon seit längerer Zeit im Visier des islamistischen Terrorismus. Das sagen die Sicherheitsbehörden seit einigen Monaten und seit über zwei Jahren, das hat sich jetzt auch wieder realisiert. Wir müssen auch sehen, dass nicht nur durch Flüchtlinge Anschlagspläne und Anschläge nach Deutschland gekommen sind." So sei etwa eine Attacke auf einen Bundespolizisten in Hannover nicht von einem Flüchtling verübt worden.

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