Verschuldung wächst

Wien zahlt 210 Millionen Euro nur für Überstunden

Österreich
10.10.2016 17:00

Die Verschuldung Wiens wächst heftig, der Spardruck auf die Stadtregierung steigt. Trotzdem sind auch heuer für die Überstunden der 65.000 Magistratsmitarbeiter mehr als 200 Millionen Euro fällig. Im Vorjahr kosteten diese "Mehrleistungsvergütungen" 210 Millionen Euro, also im Schnitt 3230 Euro pro Mitarbeiter.

Wer kontrolliert das Ausmaß der "Mehrleistungsvergütungen", wer steuert die Ausgaben dafür - und wer könnte Sparmaßnahmen in diesem Bereich durchziehen, wollte die "Krone" von Wiens Personalstadträtin Sandra Frauenberger wissen. Die von einer Sprecherin übermittelte Antwort fiel überraschend aus: Man vertraue darauf, dass die einzelnen Magistratsabteilungen das Mehrleistungsvergütungs-Management "korrekt führen".

Wie viel Steuergeld die Stadt Wien für die Bezahlung an Überstunden ausgibt, war ebenfalls nicht im Büro der Personalstadträtin zu erfahren, auch existiere keine Überblickstabelle mit den Ausgaben der vergangenen zehn Jahre.

In den Rechnungsabschlüssen der Stadt Wien fanden sich dann die Kostenstellen: 2015 belasteten die Überstunden im Magistrat die Steuerzahler mit 210 Millionen Euro, das sind um zwei Millionen mehr als 2014. 71 Millionen Euro flossen 2015 allein als "Mehrleistungsvergütung" zu den Stadtwerken, die Wiener Landeslehrer machten Überstunden um 14,5 Millionen Euro.

Die gesamte Aufstellung zu den Kostenstellen finden Sie hier auf Seite 211.

Deutlich weniger Überstundenzahlungen gegenüber 2006
Positiv: Im Vergleich zu den Ausgaben von 2006 reduzierten sich die Überstundenzahlungen 2015 um 46,88 Millionen Euro. Ein genauerer Blick auf den Rechnungsabschluss vor zehn Jahren zeigt, dass diese Einsparung fast alleine durch Überstundenreduzierungen bei den Stadtwerken möglich wurde.

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