Verkehrsproblem

Die Erlösung vom Stau

Salzburg
08.10.2016 16:16

Es kommt viel zu viel zusammen: Der sicher notwendige Einbau von Hochtechnologie im Tunnel von Liefering. Dann völlig planlos eingerichtete Baustellen: Ein paar Meter Kanalbau im schönen Leopoldskron sollen erst in der Adventzeit abgeschlossen sein. Die nach Karl Freiherr von Schwarz benannte Straße wird so eine Art Denkmal des unbekannten Bauarbeiters.

In der bisher vierspurigen Alpenstraße werden urplötzlich die Mittel-Leitschienen ausgetauscht. Zwei Fahrstreifen sind weg. Abspielen tut es sich auch im Norden der Stadt und eine "Krone"-Leserin aus dem Pinzgau berichtete heute auf der Seite "Das freie Wort in Salzburg" über die Situation im Pinzgau, nicht viel besser.

Doch wer trägt nach Meinung mancher Politiker die Hauptschuld am Stau? Die Autofahrer, die Vignetten-geplagte Gruppe der Verkehrsteilnehmer, die am meisten besteuert und kontrolliert wird, vor allem dann, wenn die Regierung wieder einmal Geld benötigt. Deshalb sollen überfallsartig angelegte Busspuren und noch viel mehr Kurzparkzonen die Fahrt nach Salzburg vermiesen. Am "Tag der deutschen Einheit" am 3. 10. waren natürlich unsere Nachbarn die Hauptschuldigen: Sie fuhren alle nicht nach Attnang-Puchheim oder Amstetten (die Einwohner mögen mir verzeihen), sondern wollten zu den barocken Schönheiten und den Geschäften im Geburtsort Mozarts.

365-Euro-Ticket auch für Umland
Zwölf Monate sind es bis zum nächsten 3. Oktober. Es muss möglich sein, den einzig vernünftigen Vorschlag umzusetzen: Die deutschen Gäste parken in Freilassing und fahren die 10 Minuten mit der Schnellbahn direkt zur Station Mülln-Altstadt. Die S 3 verbindet auch den Süden mit der Stadt: Im halbstündigen Takt etwa von Hallein bis direkt nach Mülln - schneller geht es wohl nicht. Bis 3. Oktober 2017 sollte für die Einheimischen das 365-Euro-Ticket Wirklichkeit werden, so wie in der Millionenstadt Wien: Um einen Euro pro Tag Benützung aller Verkehrsmittel. Die 365 €-Karte ergibt in Salzburg nur Sinn, wenn sie auch für alle angrenzenden Gemeinden gilt. Von dort könnten die extra-langen und Batterie-getriebenen XXXL-O-Busse viele Pendler rasch zum Zentrum bringen. Linz hat zwanzig der Giga-Liner bestellt. Das Gespenst des U-Bahn-Baus scheint abgewendet: Der kühle Rechner Heinz Schaden weiß, dass dies Salzburg in den bautechnischen und finanziellen Abgrund reißen würde. Der Patron der Schwarzstraße wird übrigens heute, Sonntag, groß gefeiert: Karl Freiherr von Schwarz errichtete vor 150 Jahren das Hotel Sacher und die Schwarzstraße. Stau gab’s damals keinen.

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