Mehr Sicherheit

Smarter LED-Scheinwerfer blendet nachts nicht

Elektronik
07.10.2016 11:26

Ein neues LED-Fernlicht soll es Autofahrern künftig ermöglichen, nachts auch die komplette Gegenfahrbahn auszuleuchten, ohne dabei den Gegenverkehr zu blenden. Der von einem Forschungsverbund aus Industrie und Wissenschaft entwickelte intelligente Scheinwerfer enthält dafür mehr als 3000 einzeln gesteuerte Lichtpunkte und soll für deutlich mehr Sicherheit auf der Straße sorgen.

Das Projekt wurde vom deutschen Bundesforschungsministerium gefördert, ein Demonstrationsmodell wurde am Donnerstagabend von der Fraunhofer-Gesellschaft und den Projektpartnern Osram, Hella, Infineon und Daimler in München vorgeführt.

Bisher wurden bei adaptiven Scheinwerfern mehrere LED-Komponenten neben- und übereinander eingesetzt. Um das Ein- und Ausschalten von Licht-Segmenten zu bewerkstelligen, waren zusätzliche elektronische Komponenten notwendig, deren Anzahl aufgrund des begrenzten Platzes im Scheinwerfer jedoch limitiert war. Im neuen Scheinwerfer ist die Elektronikansteuerung der LED dagegen in den Chip integriert. Der Vorteil: Statt der heute verwendeten LED-Chips mit höchstens 84 Lichtpunkten enthält der sogenannte Pixel-Scheinwerfer gleich drei LED-Chips mit jeweils 1024 einzeln ansteuerbaren Lichtpunkten.

"Licht an jeden denkbaren Kurvenverlauf anpassbar"
Dadurch könne das Licht vollelektronisch "an jeden denkbaren Kurvenverlauf so angepasst werden, dass es keine dunklen Randbereiche gibt", teilte Osram mit. Mithilfe von Sensoren im Fahrzeug könne zudem das Umfeld analysiert werden, um andere Verkehrsteilnehmer ausreichend anzuleuchten, was sie für den Fahrer deutlicher wahrnehmbar mache. Gleichzeitig könnten aber die Köpfe entgegenkommender Verkehrsteilnehmer vom Lichtstrahl ausgespart werden, um zuverlässig deren Blendung zu vermeiden. Solch ein Fernlicht bräuchte daher auf der Landstraße nie mehr abgeblendet zu werden, so Osram.

"Wir wollen diese neue Art hochauflösender LED-Lichtquellen nun zur Serienreife bringen und sehen großes Potenzial für die Anwendung im Fahrzeuglicht", sagte Osram-Technikvorstand Stefan Kampmann. Nach dem Durchbruch in der Forschung könnte die Technik Ende des Jahrzehnts auf die Straße kommen.

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