Happy Birthday

Paul Simon: Die “Sound Of Silence”-Legende wird 75

Musik
07.10.2016 11:25

Sänger und Songwriter Paul Simon ist derzeit oft zufrieden: "Komischerweise, je älter man wird, desto glücklicher wird man", sagte der US-Musiker jüngst der BBC. Dazu trägt auch seine Entscheidung bei, in Musik-Pension zu gehen: "Es geht auf das Ende zu", so Simon vor kurzem in der "New York Times". Am 13. Oktober wird der langjährige Partner von Art Garfunkel 75 Jahre alt.

(Bild: kmm)

Immer wieder hat Simon seinen Rückzug angekündigt - diesmal scheint er es ernster zu meinen. Eine kleine Europatournee steht noch auf seinem Programm, dann will er sich erstmal ein Jahr treiben lassen und mit Ehefrau Edie Brickell reisen. "Loszulassen ist eine mutige Tat. Ich werde sehen, was passiert, wenn ich loslasse. Dann werde ich sehen, wer ich bin. Bin ich ein Mensch, der von dem definiert wird, was ich tue? Und wenn das weg ist, was macht mich aus?"

Klassiker sonderzahl
Simon hat es sich und anderen noch nie leicht gemacht. Der erklärte Perfektionist gilt als einer der besten Songschreiber der Welt, hat dutzende Preise bekommen und gerade sein zwölftes Studioalbum herausgebracht. Lieder wie "Sound Of Silence", "Bridge Over Troubled Water", "Mrs. Robinson" oder "Still Crazy After All These Years" verzauberten Millionen und sind längst zu Klassikern geworden.

Aber Simon ist auch oft eigensinnig, spröde, dickköpfig und trotzig. Der Musiker spricht gerne über Musik, aber ungern über sich selbst und lässt Journalisten in Interviews häufig eiskalt abblitzen. Auf der Bühne steht der kleine Sänger meist mit ernstem Gesichtsausdruck, selten gibt es ein Lächeln, oft versteckt er sich unter einer Baseballmütze. "Ich sehe mich selbst als Liedschreiber - der Albumkünstler und Konzertmusiker in mir folgt den schreibenden Fußstapfen."

Legendäres Duo
Die Dickköpfigkeit bekam vor allem auch sein Kollege Art Garfunkel zu spüren, den Simon in der Schule im New Yorker Stadtviertel Forest Hills kennenlernte. Als Simon & Garfunkel begeisterten sie Millionen und prägten mit Alben wie "The Sound Of Silence" und "Bridge Over Troubled Water" eine ganze Generation. Rund 500.000 Menschen pilgerten 1981 in den New Yorker Central Park, um das Duo zu sehen - das bis dahin größte Rock-Konzert einer einzigen Band.

Aber immer wieder gab es Streit zwischen den beiden und schließlich schockten sie die Fans mit der Auflösung ihres Duos. "Hearts And Bones" sollte als gemeinsames Album herauskommen, Simon veröffentlichte es 1983 allein und fiel damit durch. Der Musiker ging daraufhin auf Reisen und ließ sich unter anderem von afrikanischen und brasilianischen Klängen inspirieren, was sich in Solo-Alben wie "Graceland" und "The Rythmn Of The Saints" niederschlug. Später gab es immerhin für einzelne Konzerte eine Reunion mit Garfunkel.

Erfolg durch Zufall
Woher seine vielgelobten Texte und Melodien kommen, das kann Simon selbst nicht so richtig sagen. "Als ich 'Sound Of Silence' geschrieben habe, war ich vielleicht 21 oder 22 und das schien mir ein großer Sprung von wo ich zuvor war. Aber wieso und woher, das weiß ich nicht." Auch den Erfolg seiner Musik könne er sich nicht erklären. "Auf einmal steht man da und ist überrascht. Das ist mir manchmal bei einer Songzeile passiert, wo es dann wirklich echt ist und dann muss ich aufhören, weil ich weine. Ich wusste nicht, dass ich das sagen würde, wusste nicht, dass ich das fühlen würde, wusste nicht, dass es wirklich stimmt. Dann muss ich aufhören und Atem holen. Aber das passiert nicht allzu oft."

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele