Notstand ausgerufen

Die USA bereiten sich auf Mega-Hurrikan vor

Ausland
06.10.2016 14:31

Nachdem Hurrikan "Matthew" in der Karibik mindestens 27 Todesopfer, 23 davon allein in Haiti, forderte und schwere Schäden verursachte, bereitet sich nun der Südosten der USA auf den Wirbelsturm vor. Insgesamt 1,5 Millionen Menschen wurden zum Verlassen der Küstengebiete aufgefordert. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometern pro Stunde war der Sturm über Haiti, die Dominikanische Republik und Kuba hinweggefegt.

"Matthew" wird nach seinem Durchzug über die Bahamas spätestens am Donnerstagabend Ortszeit (in der Nacht auf Freitag MESZ) in Florida erwartet. Er könnte dabei auch wieder an Stärke zunehmen. In Florida und in Teilen von North Carolina, South Carolina und Georgia wurde bereits der Notstand ausgerufen. Floridas Gouverneur Rick Scott warnte die Bevölkerung: Man müsse sich darauf vorbereiten, direkt von dem Sturm getroffen zu werden, das könne "katastrophal" werden. In South Carolina ordnete die Gouverneurin Nikki Haey zudem die Evakuierung der Küstengebiete an, etwa 1,1 Millionen Menschen sollten mindestens 160 Kilometer weit ins Inland ziehen.

US-Präsident Barack Obama ermahnte seine Landsleute im Südosten der USA, die Sturmwarnungen ernst zu nehmen und den Anordnungen zur Evakuierung Folge zu leisten. "Eigentum kann repariert werden, ein verlorenes Leben nicht", sagte er bei einem Besuch bei der Katastrophenschutzbehörde Fema. "Matthew" ist der stärkste Sturm in der Region seit einem Jahrzehnt. Zwischenzeitlich erreichte er die höchste Kategorie fünf, mit der Kategorie vier wütete er in Haiti und im Osten Kubas, bevor er sich am Mittwoch auf Stufe drei abschwächte.

Haiti: Hurrikan zog Spur der Verwüstung
In Haiti hinterließ "Matthew" eine Schneise der Verwüstung. Mehr als 21.000 Haitianer wurden in Notunterkünften wie Schulen und Kirchen untergebracht. Die für Sonntag geplanten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen wurden verschoben. Einige Regionen im Süden sind von der Außenwelt abgeschnitten. Landesweit wurden neun neue Cholerafälle registriert. Hilfsorganisationen kümmerten sich vor allem um die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser. Nach vorläufigen Behördenangaben wurden rund 2000 Häuser überschwemmt und zehn Schulen schwer beschädigt.

Video: Hurrikane "Matthew" zog in der Karibik eine Spur der Verwüstung

Fotos von den Zerstörungen in Haiti:

Brückeneinsturz behinderte Rettungsarbeiten
Die Rettungsarbeiten wurden durch den Einsturz einer Brücke behindert, die die Hauptstadt Port-au-Prince mit dem südlichen Landesteil verbindet. Weil viele Flüsse über die Ufer traten, wurde die Verbindung in die Region abgeschnitten. Auch Telefonleitungen wurden gekappt. Nach Angaben des UN-Büros für Humanitäre Hilfe ist die Hälfte der elf Millionen Haitianer von dem Wirbelsturm betroffen.

Die USA schickten neun Militärhubschrauber nach Haiti, um die Rettungsarbeiten in dem bitterarmen Staat zu unterstützen. Zudem würden drei Marineschiffe, darunter ein Flugzeugträger und ein Krankenhausschiff, in die Katastrophenregion verlegt, teilte das US-Militär mit. Bis zu 200 Soldaten seien an den Hilfseinsätzen beteiligt.

Auch Dominikanische Republik und Kuba betroffen
In der benachbarten Dominikanischen Republik kamen nach vorläufigen Angaben mindestens vier Menschen ums Leben, rund 200 Häuser wurden in dem Urlaubsland zerstört. Im Osten Kubas zerstörte "Matthew" die historische Stadt Baracoa mit ihren schönen Häusern aus der Kolonialzeit. Zuvor waren in dem Inselstaat 1,3 Millionen Menschen vorsorglich in Sicherheit gebracht worden. Über Tote oder Verletzte wurde zunächst nichts bekannt. Die materiellen Schäden waren jedoch beträchtlich.

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