Lichtschwankungen

“Seltsamster Stern der Galaxie” verblüfft Forscher

Wissenschaft
04.10.2016 09:34

Der rund 1500 Lichtjahr von der Erde entfernte Stern KIC 8462852 stellt Forscher ob seines schwankenden Leuchtverhaltens seit Jahren vor ein Rätsel. Nun konnte auch eine Analyse von Daten, die mit dem Weltraumteleskop "Kepler" gesammelt wurden, zwei plötzliche und seither nicht mehr beobachtete Abschwächungen des Lichts von KIC 8462852 um bis zu 20 Prozent im Jahr 2015 nicht erklären. Sie warf vielmehr neue Fragen auf ...

Mithilfe der "Kepler"-Daten, die von 2009 bis 2013 erhoben wurden, fanden Josh Simon von der Carnegie Institution for Science und Ben Montet vom California Institute of Technology heraus, dass das Licht von KIC 8462852 während der ersten drei Beobachtungsjahre um fast ein Prozent schwächer wurde und dann plötzlich über einen Zeitraum von sechs Monaten um außergewöhnlich weitere zwei Prozent abfiel, um bis zum Ende der Mission für weiteres halbes Jahr auf diesem Niveau zu verbleiben (siehe Grafik).

"Mysteriösester Stern unserer Galaxie"
Bisher habe man bei keinem weiteren Stern eine vergleichbar "dramatische Abschwächung" der Helligkeit in gerade einmal sechs Monaten bzw. eine Gesamtabschwächung von drei in vier Jahren beobachten können, berichten Simon und Monet im Fachblatt "Astrophysical Journal". Kein Wunder also, dass manche Wissenschaftler KIC 8462852 schon jetzt als den "mysteriöseste Stern unserer Galaxie" bezeichnen.

"Die plötzliche Abschwächung binnen nur sechs Monaten könnte zunächst noch am ehesten durch eine Kollision oder das Auseinanderbrechen eines Planeten oder Kometen in dem System um den Stern erklärt werden, durch die kurzfristig eine Staub- und Trümmerwolke (siehe Bild unten) entstanden sein könnte. Allerdings kann dieses Szenario die Abschwächung während der ersten drei Beobachtungsjahre (mit "Kepler", Anm.) und noch weniger jene erklären, wie sie seit dem 19. Jahrhundert beobachtet werden kann", sind sich Simon und Monet einig.

Stern sorgt 2015 für wilde Alien-Spekulationen
Im Herbst vergangenen Jahres hat das Leuchtverhalten von KIC 8462852 für wilde Spekulationen in amerikanischen Medien gesorgt - krone.at berichtete. Nicht zuletzt, weil ein renommierter US-Astronom spekulierte, die mysteriösen Helligkeitsschwankungen könnten von einem "Schwarm außerirdischer Artefakte" herrühren - etwa gigantischen, von Aliens gebauten Sonnenkollektoren, die den Stern umkreisen.

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