Er saß 26 Jahre ab

Ausbrecherkönig vorzeitig aus der Haft entlassen

Österreich
24.09.2016 16:52

Max Leitner schrieb Kriminalgeschichte. Der Südtiroler saß 26 Jahre im Gefängnis, schaffte es, fünf Mal auszubrechen. 1990 wollte er als Anführer der "Leitnerbande" einen Geldtransporter in Tirol überfallen. Dabei kam es zu einer wilden Schießerei mit der Polizei. Nun gewährte ein Richter dem Berufsverbrecher die Freiheit.

Sage und schreibe 26 Jahre im Häfen - trotzdem geht der Südtiroler Berufsverbrecher Max Leitner als "Ausbrecherkönig" in die Kriminalgeschichte ein. Obendrauf darf er die letzten drei Jahre seiner Haft jetzt daheim im Hausarrest in Elvas, Südtirol, absitzen!

Rückblick: Der heute 58-Jährige schaffte es, insgesamt fünf Mal aus Haftanstalten zu fliehen. Einmal sogar aus einem Hochsicherheitstrakt in einem Kerker in der italienischen Stadt Padua, dort wo der Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer hingerichtet worden war. Der kriminelle Höhepunkt von Leitner spielte sich aber auch in Tirol ab.

Geldtransporter im Visier
Im August 1990 hatte er als Anführer der berüchtigten "Leitnerbande" mit seinen italienischen Komplizen Fausto, Marco und Franco einen Geldtransporter im Visier, der rund 100 Millionen Schilling an Bord hatte. Das Quartett war bis auf die Zähne bewaffnet.

Doch die Ermittler waren auch in den frühen 90er-Jahren schon auf Zack, bekamen vorab Wind von dem Coup, observierten die "Leitnerbande" wochenlang. In den Abendstunden des 7. August 1990 der Showdown: Der Geldtransporter der Firma Protectas war vom Brenner in Richtung Innsbruck unterwegs. Zugriff der Sondereinsatzgruppe SEG!

Dabei kam es zu einer wilden Schießerei, zwei der mutmaßlichen Täter wurden verletzt. Im durchschossenen Geländewagen fanden die Beamten Haftmagneten mit Sprengstoff, zudem lag eine geladene Pistole griffbereit auf der Fußmatte.

"Seelischer Zustand hat hinter Gittern gelitten"
Leitner wurde nach dem Geldtransporter-Coup zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Wenige Tage nach dem Urteilsspruch gelang ihm die Flucht. In Bozen seilte er sich einmal mit Leintüchern aus der Zelle ab, ein anderes Mal kehrte er von einem Hafturlaub nicht mehr zurück. Die aktuelle Begründung des italienischen Richters für die Genehmigung des Hausarrests: "Sein seelischer Zustand hat unter der langen Haft gelitten."

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