Nach 78 Einbrüchen

Banden-Kopf hinterließ die DNA

Salzburg
21.09.2016 17:09

Seine an einem Tatort in Wals hinterlassene "Körper-Spur" DNA überführte einen Bosnier (34) als Kopf einer Serieneinbrecher-Bande. Während der Mann unter tags seiner Arbeit nachging, brach er nachts in Firmen, Geschäfte und Gasthäuser ein und stahl Schmuck, Bargeld und andere Wertsachen. Schaden: 1,5 Millionen.

Der in Salzburg wohnhafte Mann saß bereits 2008 mehrere Monate wegen Einbruchs ein. Damals hatte er 12 Komplizen. Nachdem er freikam, suchte er sich eine Arbeit. Im Jänner 2012 wurde er aber rückfällig. Gemeinsam mit drei weiteren, noch in ihrer Heimat lebenden Bosniern (29, 34, 44) brach er zwischen Jänner 2012 und April 2016 in Salzburg in 40, in Oberösterreich 37 und in Niederösterreich einmal ein. Heimgesucht wurden dabei vor allem Drogerien, Baumärkte, Sportshops, Wettbüros aber auch Gasthäuser. Die Bande, die in unterschiedlicher Zusammensetzung vorging, hatte es auf Tresore, Bargeld, Schmuck und Antiquitäten abgesehen. Meist schlugen die Täter nachts am Wochenende zu, da sie vermuteten, dass die Safes gefüllt sind, weil die Banken geschlossen haben. Der größte Coup gelang der Bande in einem Antiquitätengeschäft in der Salzburger Altstadt. Die Täter erbeuteten am 20. März 2016 früh morgens Münzen und Schmuck im Wert von 1,2 Millionen. Sie waren durch den Hintereingang ins Geschäft gekommen. Auch bei einem Juwelier in Schallmooos machten sie Beute.

Spezielle Software um Autos zu entsperren
Die Bande dürfte die Objekte zuvor immer ausspioniert haben. Kurz vor dem Zuschlagen stahl sie in der Nähe Autos, um damit zum Tatort zu gelangen. "Der in Salzburg lebende Mann hatte eine entsprechende Software, mit der man alle Autos von VW (mit den Baujahren 2000 bis 2005) öffnen und starten konnte", schildert Chef-Ermittler Christian Voggenberger. Nach den Einbrüchen wurden die Tresore auf einem Rollwagen zu den Autos geschoben, verladen, weggebracht, irgendwo geöffnet und entsorgt. Die Pkw tauchten alle wieder in und rund um Salzburg auf. Die Bande hat 27 weitere Autos beschädigt. "Die waren moderner. Die konnten sie zwar mit ihrer Software öffnen, es gelang ihnen aber nicht die Pkw zu starten", weiß Voggenberger.

Zum Verhängnis wurde dem Kopf der Bande ein Einbruch in ein Sportgeschäft in Wals im November 2015. Damals wurde der Tresor noch im Laden geöffnet. Der Bosnier hinterließ DNA-Spuren. Diese konnten schlussendlich dem 34-Jährigen, der eben 2008 schon in Salzburg in Haft saß, zugeordnet werden. Der Mann wurde am 1. Juni 2016 direkt nach der Arbeit in Eugendorf von der Polizei festgenommen. Bei der Durchsuchung seines Wohnsitzes in Salzburg konnten eine verbotene Waffe, Schmuck, Münzen, Bekleidung, Werkzeug und Pkw im Wert von 70.000 € sichergestellt werden. Für die Komplizen am Balkan hat die Polizei bei der Staatsanwaltschaft Haftbefehle beantragt.

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