Bot gibt Antworten

Allo: WhatsApp-Rivale lockt mit Google-Butler

Web
21.09.2016 12:39

Google bringt in der Nacht auf Donnerstag seinen WhatsApp-Rivalen Allo in den deutschsprachigen Play Store und Apples App Store. Die Besonderheit an der Chat-App: Der Nutzer kann nicht nur mit seinen Kontakten chatten, sondern auch mit dem Google Assistent, einem mit Künstlicher Intelligenz ausgestatteten Chat-Bot. Er erledigt einfache Aufgaben wie das Erstellen von Terminen, beantwortet Fragen - etwa nach dem Wetter - und hilft auf Wunsch im Chat mit Restaurant-Tipps und anderen Infos aus.

Wer ist Julius Cäsar? Wie wird das Wetter morgen? Welche Restaurants gibt es in der Nähe? Solche und ähnliche Fragen werden in Googles Messenger-App Allo vom Google Assistent beantwortet. Und zwar nicht nur, wenn man direkt mit der Google-KI chattet, sondern - wenn der User den Bot mit dem Kommando "@google" ins Gespräch einbezieht - auch in Chats mit realen Kontakten.

Google Assistent macht guten Ersteindruck
Funktionierte das bislang nur in englischer Sprache, kommt Googles smarter WhatsApp-Rivale nun auch in den deutschsprachigen Play Store. Wir haben die Funktionen mit der englischen Allo-Version bereits getestet und waren durchaus angetan vom Google-Assistenten. In vielen Fällen liefert er auf konkrete Fragen tatsächlich hilfreiche Antworten. Und wenn er keine richtige hat, lotst er den User zur entsprechenden Google-Suche.

Die Antworten werden mit der Zeit besser, weil der Google Assistent die Vorlieben des Nutzers analysiert und in seine Antworten einbezieht. Auch das Tippen will Google so beschleunigen: Chats werden analysiert, häufige Antworten werden automatisch angeboten. Einfache Smartphone-Funktionen - etwa einen Wecker stellen - kann man ebenfalls direkt im Chat mit dem Google-Butler nutzen.

Verschlüsselung nur auf Anfrage
Abgesehen vom Google-Bot bietet Allo bewährte Messenger-Funktionen. Man kann einzeln oder in der Gruppe chatten, Inhalte wie Bilder austauschen und hat Zugriff auf eine Menge Emojis und Bilder. Es gibt end-to-end-verschlüsselte Inkognito-Chats, standardmäßig ist diese Verschlüsselung aber nicht aktiv, damit der Google Assistent Zugriff auf die Konversationen hat. Auf Privatsphäre bedachten Usern dürfte das ein Dorn im Auge sein, für Googles Chat-Bot ist es aber essenziell.

Wie das IT-Portal "Heise" berichtet, soll Googles intelligenter Assistent künftig nicht nur in der Chat-App Allo bereitstehen, sondern seine Dienste auch in anderen Google-Produkten anbieten. Der Chat-Bot dürfte die Ablöse für die bisherige Assistenz-App Google Now darstellen, die Gerüchten zufolge eingestellt werden soll.

Ob es Google mit Allo gelingt, die etablierten Größen unter den Chat-Apps - WhatsApp, Facebooks Messenger oder Telegram - in die Knie zu zwingen, bleibt indes abzuwarten. Der Google Assistent mag praktisch sein, wird aber auch Privatsphäre-Ängste schüren. Und Chat-Bots sind an sich auch kein Google-Spezifikum, sie findet man - wenn auch mit geringerem Funktionsumfang - auch bei Skype oder Facebook.

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