Vor Griechenland

2000 Jahre altes Skelett in Schiffswrack entdeckt

Wissenschaft
20.09.2016 12:17

Einen höchst ungewöhnlichen Fund haben Archäologen vor der griechischen Insel Antikythera gemacht. In einem Schiffswrack entdeckten sie ein 2000 Jahre altes Skelett. Die menschlichen Überreste seien am 31. August gefunden worden, berichtete am Montag das Wissenschaftsmagazin "Nature".

Wenn davon DNA-Proben entnommen werden könnten, könnten diese Aufschluss über die Identität des Skeletts geben, aber auch über das antike Handelsschiff aus dem ersten Jahrhundert vor Christus, das vermutlich in einem Sturm sank.

"So etwas kannten wir bisher nicht"
Skelettfunde im Meer sind äußerst selten, meistens werden die Leichen weggespült oder von Fischen gefressen. Selten bleiben sie über Jahrzehnte erhalten, noch seltener über Jahrhunderte. "So etwas kannten wir bisher nicht", sagte Brendan Foley, Meeresarchäologe am Woodshole Institut für Meereskunde in Massachusetts und einer der Leiter der Ausgrabung, dem Magazin.

Knochen sind erstaunlich gut erhalten
Das Skelett - ein Teil eines Schädels, drei Zähne, zwei Armknochen, mehrere Rippen und zwei Oberschenkelknochen - wurde unter einer rund 50 Zentimeter dicken Schicht aus Sand und Tonscherben gefunden. "Die Knochen sehen nicht so aus, als wären sie 2000 Jahre alt", sagte Hannes Schroeder, Experte für die Analyse alter DNA am Dänischen Museum für Naturkunde.

Erfreulich sei, dass am Schädel noch das sogenannte Felsenbein erhalten sei - ein Knochen, der das Innenohr umschließt, sagte Schroeder. Darin werde das Erbgut zumeist besser erhalten als in anderen Skelettteilen oder Zähnen, so dass es auch nach langer Zeit noch analysiert werden kann. Die Wissenschaftler erhoffen sich davon Informationen über die Haar-und Augenfarbe sowie die Abstammung und die geografische Herkunft des Toten.

Vermutlich stammen die Überreste von einem jungen Mann. Die Forscher haben ihm schon einen Namen gegeben: Pamphilos. Dieser Name stand auf einem Weinbecher, der an dem Schiffswrack gefunden wurde. Die griechische Regierung muss einem DNA-Test noch zustimmen. Sollte Athen der Erbgutanalyse zustimmen, wäre es die erste an einem Opfer eines Schiffsuntergangs in der Antike.

Schiffswrack wurde bereits anno 1900 entdeckt
Das Wrack des Handelsschiffes in fast 50 Metern Tiefe war bereits im Jahr 1900 von Schwammtauchern entdeckt worden. Damals wurde darin der sogenannte Mechanismus von Antikythera gefunden, ein hochkomplexes Modell des Sonnensystems. Es gilt als einzigartig für die Antike.

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