Hermann Kröll ist tot. In seinem geliebten Schladming ist der Präsident und Motor der "Special Olympics" dem unbarmherzigen Krebs erlegen. Über Jahre hatte "da Hermann" - man kannte und nannte ihn nur beim Vornamen - gegen die Krankheit gekämpft, - gegen unerträgliche Schmerzen, mutig, tapfer, konsequent. Samstagfrüh ging der Kampf verloren. Die Steiermark verliert einen ganz Großen.
Elektriker, Fleischer, Versicherungsagent, Gemeinderat, Bürgermeister, Landtags-, Nationalrats-Abgeordneter - das alles war der Hermann Kröll, gelebte Vielfalt - verdienstvoll in allen Funktionen, wie man so schön sagt. Und ein g’rader Mich, einer, der weder in der Politik oder auch am Wirtshaustisch aus seinem Herzen eine Mördergrube gemacht hat. Kuschen war nicht sein’s - wie gesagt, immer gerade heraus, offenes Visier.
Das konnte mitunter auch unbequem sein. Aber, was immer im Vordergrund stand: für Schladming, für "seine Leit’! Hermann Kröll Liebstes, neben der Familie, den Töchtern, das waren die "Special Olympics". Eine Herzensangelegenheit im besten Sinne des Wortes. Dafür lebte er, dafür kämpfte er, dafür war kein Weg zu weit, kein Einsatz zu hoch. Es sollte ihm nicht vergönnt sein, die Welt-Winterspiele der intellektuell beeinträchtigten Athleten in Schladming zu eröffnen
Flamme der Hoffnung
Christian Jauschowetz’ Illustrationen zu diesem Nachruf zeigen einen Heimatverbundenen, in seiner geliebten Bergwelt Verwurzelten, auch den internationalen Hermann Kröll. Auf Du und Du mit Arnold Schwarzenegger, dem er bis zuletzt väterlicher Freund war. Oder mit Nelson Mandela, Friedensnobelpreisträger und südafrikanischer Präsident, mit dem er dessen Gefängniszelle auf Roben Island besuchen hat dürfen. "Der bewegendste Moment meines Lebens", hat er damals gesagt. Hermann, auch du hast viel bewegt, uns, die Politik, ja, du hast mit deinem Engagement die Welt ein bisserl besser gemacht.
Ich sag’s so: Du hast die "Flamme der Hoffnung", Symbol der "Special Olympics", in dir getragen, sie wird im März 2017 ganz Schladming erleuchten - und wir, wir werden innehalten und an dich denken...
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