Aufregung in Tirol

Bauer wirbt mit “Wahlkuh” für Norbert Hofer

Österreich
15.09.2016 12:05

Ein Wahlkämpfer der etwas anderen Art sorgt beim Tiroler Bauernbund für Entrüstung: Der freiheitliche Götzner Gemeinderat und Bauer Christian Abentung ließ beim traditionellen Almabtrieb sein Rind mit dem Konterfei des Hofburg-Kandidaten Norbert Hofer geschmückt ins Tal laufen. Das habe einigen Bauernbund-Funktionären jedoch gar nicht gefallen, wie die "Tiroler Tageszeitung" berichtet.

So distanziere sich der Obmann in einer E-Mail an den Bauernbund von dem "Wahlabtrieb". Und Bauernbunddirektor Peter Raggl kritisierte: "Das kann es doch nicht sein, dass Brauchtum solcherart politisch missbraucht wird." Abentung hingegen versteht die Aufregung nicht: "Wenn Alexander Van der Bellen beim Wiener Erntedankfest von Österreichs Jungbauern auftritt, regt sich auch niemand auf", wird der freiheitliche Gemeinderat in der Zeitung zitiert.

FPÖ: "Drittklassige Bauernposse der ÖVP"
Die FPÖ ortete am Donnerstag eine "drittklassige Bauernposse des ÖVP-Bauernbundes". "Es ist skurril, dass gerade jene Organisation, die jahrzehntelang die Tiroler Landwirte instrumentalisierte, nun auf Hüter von Traditionen macht", so Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger. Er sah zunehmend Tendenzen bei der offiziellen Führung der ÖVP-Bauern hin zur "verdeckten Wahlunterstützung" für den grünen Bundespräsidentschaftskandidaten Van der Bellen.

Der Almabtrieb: Eine jahrhundertealte Tradition
Der Almabtrieb ist seit Jahrhunderten ein Bestandteil des bäuerlichen Brauchtums. Wenn Almleute und Vieh von Krankheit und Unfällen verschont wurden, ist der Abtrieb Anlass zur Freude und zum Feiern. Das Vieh wird festlich geschmückt und mit den großen Abfahrtsglocken behängt. Die Leitkuh führt den mit Blumen, Bändern, Spruch- und Heiligentafeln geschmückten Zug an. Wenn es Unglücks- oder Todesfälle in der Familie der Almleute, aber auch beim Vieh gegeben hat, entfällt dieser Schmuck.

Linz: FPÖ empört über Hofer-Plakat-Beschmierer
Was den Wahlkampf betrifft, herrscht auch bei der Linzer FPÖ helle Aufregung. Die Stadtpartei beklagt, dass zuletzt zahlreiche Hofer-Plakate beschädigt worden seien. Für Hinweise auf die Täter wurde eine Belohnung ausgelobt: Neben 100 Euro wird ein Autogramm von Bundesparteichef Heinz-Christian Strache in Aussicht gestellt. Für die Sachbeschädigungen werden "linke Querulanten" verantwortlich gemacht. Wenn sich ein Hinweis vor Gericht als zutreffend erweise, winke die versprochene Belohnung, gab Fraktionsobmann Günter Kleinhanns am Donnerstag bekannt.

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