"Zeitgemäß"

Karlsplatz-Verschandelung: Das sagt Vassilakou

Österreich
13.09.2016 16:44

Zweieinhalb neue Büroetagen direkt neben der Karlskirche - viele Wiener sind dagegen, Touristen, Architekten, Denkmalschützer. Nur Maria Vassilakou von den Grünen ist es nicht. Aber wieso eigentlich? Wir haben der Planungsstadträtin drei brennende Fragen zur Verschandelung gestellt. Hier sind ihre Antworten.

"Krone": Kaum jemand lässt ein gutes Haar an dem Projekt bei der Karlskirche. Bei einer "Krone"-Umfrage war die Bevölkerung dagegen, die Touristen, sogar ein namhafter Architekt. Denkmalschutz-Ikone Werner Winterstein sagt: "Die Aufstockung wäre ein Akt des Vandalismus." Frau Vassilakou, haben Sie Ihre Meinung vielleicht geändert - und wenn nein, wieso nicht?
Maria Vassilakou: Ich möchte an dieser Stelle meinen Kollegen, Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, zitieren, der zu diesem Projekt wörtlich meinte: "Ich begrüße den vorliegenden Entwurf der Architekten Henke Schreieck am Karlsplatz. Dieser ergänzt den sensiblen Raum auf harmonische Weise und in höchster architektonischer Qualität zwischen dem Neubau des Wien-Museums und der Karlskirche. Mit der vom Museum räumlich abgesetzten Lösung wird sowohl für den Kulturbau Wien-Museum als auch das Ensemble des Karlsplatzes eine optimale Lösung geschaffen." Oder den Direktor des Wien-Museums: "Das Projekt Museum Neu ist eingebettet in die städtebauliche Aufwertung, die der Karlsplatz auf dieser Seite dringend nötig hat. Mit dem Entwurf von Henke Schreieck tritt das Nachbargebäude in einen spannenden, intelligenten Dialog mit dem Siegerprojekt für das Wien-Museum. Ich freue mich sehr auf den enormen Qualitätsgewinn, der mit beiden Projekten verbunden sein wird."

"Krone": Welchen Vorteil hat die Stadt durch das Projekt, erhält Wien dadurch in irgendeiner Form einen Gewinn?
Vassilakou: Ja, die zeitgemäße Überarbeitung eines in die Jahre gekommenen Gebäudes und die Möglichkeit, den wenig bis gar nicht genutzten öffentlichen Raum davor gemeinsam mit dem Museum zu beleben und nutzbar zu machen. Ebenso wird das Wien-Museum durch den Abbruch der derzeit bestehenden Verbindung beider Gebäude hervorgehoben. Wie im zugrunde liegenden Wettbewerb vorgesehen, bleibt das Winterthur-Gebäude in der Höhe unterhalb des Wien-Museums und der Gesimskante der Karlskirche.

"Krone": Durch die Aufstockung wird das Gebäude der Zürich-Versicherung massiv aufgewertet. Bei 4500 Quadratmetern ist sogar von bis zu 100 Millionen Euro die Rede. Wieso setzen sich die Grünen so intensiv für eine Versicherung ein?
Vassilakou: Das hat nichts mit der Versicherung zu tun. Wir wären auch mit dem Sitz einer Zeitungsredaktion gleich verfahren.

Anm.: Die Karlskirche mit einem Glaszubau derart zu verschandeln wäre zumindest dieser Zeitungsredaktion niemals in den Sinn gekommen. Aber danke.

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