Reportage

Der Almsommer ist zu Ende

Steiermark
13.09.2016 07:00

Es ist ein ungewöhnlich milder Septembertag. Für rund 400 vierbeinige "Sommerfrischler" geht der Aufenthalt auf der Glitzalm zu Ende. Auch Günther Müller vlg. "Seiferer-Bauer" aus Wielfresen ist mit seinen Tieren zu Fuß ins Tal aufgebrochen. Die "Steirerkrone" hat sie auf dem Weg "obi ins Tol" begleitet.

Der Almsommer ist zu Ende, die Tiere kehren zurück ins Tal. Dieser Augenblick ist für jeden Senn mit Wehmut verbunden. "Nach ein paar Monaten fällt es ein wenig schwer, der Alm den Rücken zu kehren", sagt Franz Leitinger, Herder auf der Glitzalm - eine Aufgabe, die seine Familie seit 43 Jahren übernimmt. Großvater Franz sen. machte von 1974 bis 1986 den Anfang ("Du musst ein Vieh- und Naturfreund sein"), mittlerweile ist auch Enkelin Christine auf der Glitzalm tätig.

Schon seit 1971 besteht die Weidegemeinschaft, sie zählt heute 38 Mitglieder. Einer davon ist Günther Müller vlg. Seiferer. Der leidenschaftliche Bauer ist bekannt dafür, dass er gut auf seine Tiere schaut und dass sie alle einen Namen tragen: Uschi, Zenzi und Rosemarie kommen brav gelaufen, wenn er sie ruft. "Es gab keine Probleme, das Vieh ist in einem guten Zustand", lobt er den heurigen Almsommer und die Arbeit des Herders.

46 Kälber erblickten das Licht der Welt
"Insgesamt sind heuer auf der Glitzalm 46 Kälber auf die Welt gekommen, und alle sind wohlauf", freut sich dieser. Bis zu sechs Stunden ist er im Sommer täglich auf einem Gebiet von 540 Hektar unterwegs, um beim Vieh nach dem Rechten zu sehen.

Das Schönste ist, wenn die Tiere am Ende ihrer "Sommerfrische" gesund die Alm verlassen können. Leider gab es heuer zwei Ausfälle - einer davon durch Blitzschlag. Daher fehlen die Sträußerln aus Tannenreisig, Almblumen und Krepppapier zum Bekränzen des Viehs und zum Schmücken der Hüte der Abtreiber.

"Pfiat di Gott liabe Olma!"
Dann heißt es auch schon "Da Summa is umma, pfiat di Gott liabe Olma!", und der "Seiferer-Bauer" beginnt mit seinem Vieh den 25 Kilometer langen Abstieg ins Tal. Müde, aber glücklich treffen Mensch und Tier nach achtstündigem Fußmarsch am Seiferer-Hof ein. Bäuerin Antonia kommt ein Stück des Weges entgegen. Dann wartet auf alle eine Belohnung: Das Almvieh wird auf die saftige Weide gelassen, und die Abtreiber bekommen einen Schweinsbraten aufgetischt.

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