Die Scheidung der Eltern hautnah mitzuerleben ist wohl aus Sicht von Kindern eine sehr schmerzhafte Erfahrung - umso mehr, wenn noch ein Sorgerechtsstreit herrscht. Die Initiative "Rainbows" hilft den jungen Betroffenen, das traumatisierende Erlebnis zu verarbeiten und besser mit der neuen Situation zu Hause umzugehen.
"Für Kinder in stürmischen Zeiten" - Das ist das Motto der geschulten "Rainbows"-Mitarbeiter, die sich liebevoll um die Scheidungskinder kümmern. Und der Bedarf dafür ist durchaus auch in Tirol gegeben. Laut Statistik Austria gab es 2015 in Tirol 1151 Scheidungen. 937 Minderjährige waren von der Trennung betroffen. Nicht mitgerechnet sind hier jene Kinder, deren Eltern ohne Trauschein zusammenlebten und sich schließlich getrennt haben.
"Aufarbeitung der Erlebnisse notwendig"
Für die meisten Kinder ist die Scheidung der Eltern die erste große Lebenskrise. Das Seelenleben sowie die körperliche Gesundheit im Erwachsenenalter können dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen werden. "Es ist absolut wichtig, dass die belastende Erfahrung durch bewährte pädagogische Angebote abgefedert wird", schildert Barbara Baumgartner, Leiterin von "Rainbows" in Tirol. Und das macht die Initiative schon seit mittlerweile 23 Jahren. In den Gruppen treffen die betroffenen Kinder zwischen 4 und 17 Jahren auf Gleichaltrige, denen es ähnlich ergeht und die daher ihr erlebtes Gefühlschaos nachvollziehen können.
Gruppenstart im Oktober
In 14 wöchentlichen Treffen wird das Thema "Scheidung" altersgerecht und zugleich kreativ bearbeitet. Im Oktober starten die Mitarbeiter wieder mit den Sitzungen - und zwar in Reutte, Landeck/Imst, Zirl, Innsbruck, Hall, Schwaz, Schwendau, Westendorf, Wörgl und Lienz. Für Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren werden spezielle Youth-Gruppen angeboten. Infos und Anmeldung unter 0512/57 99 30 oder E-Mail an tirol@rainbows.at
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