Polizistenpärchen

Grenz(enlose)-Liebe auf den ersten Blick

Österreich
07.09.2016 18:00

Was für die Kollegen nach einem "Urlaubsflirt" aussah, wurde schnell ernst: Zwei Polizisten führen eine glückliche, grenzüberschreitende Ehe.

Der 8. Juni 2008 - diesem Datum gebührt ein dickes rotes Herz im Kalender. Zumindest, wenn es nach Carolin (31) und Andreas (36) Hohensinn geht. Denn genau an diesem Tag haben sich die beiden Polizisten aus Bayern und Salzburg während des EM-Spiels Deutschland gegen Polen (Austragungsort Klagenfurt) kennengelernt: "Ich war in München bei der Bereitschaftspolizei und wir haben die Salzburger Kollegen unterstützt, weil Österreich zu wenig Polizisten hatte. Wir waren im Innenhof von St. Peter stationiert und genau dort sind wir uns über den Weg gelaufen", erinnert sich Carolin Hohensinn, seit 2010 bei der Polizeiinspektion Freilassing im Schichtdienst tätig, zurück.

Im September 2010 wurde geheiratet
Ausgerüstet mit Laptops und Monitoren sind die Bayern, die es gewohnt sind, sich bei auswärtigen Einsätzen längere Zeit aufzuhalten, in ihren Autos gesessen und haben sich in ruhigen Phasen das Spiel der Kicker angeschaut. Mit einer Ausnahme: "Vom Spiel haben wir nicht viel mitbekommen, wir haben nur geredet. Es war Liebe auf den ersten Blick", gesteht die junge Polizistin, die sich in ihren eineinhalb Wochen in Salzburg noch oft mit ihrem sympathischen österreichischen Kollegen getroffen hat. Und so führte eins zum anderen: Nummern wurden ausgetauscht, ein Dreivierteljahr später stellte sie einen Antrag auf Versetzung nach Oberbayern und im September 2010 folgte die Hochzeit.

"Dass wir tatsächlich den Bund der Ehe eingehen, glaubte uns niemand. Meine Kollegen fanden das lustig und sprachen von Urlaubsflirt", so die 31-Jährige. Ihr Mann Andreas, der sich bei der Salzburger Schengenfahndung um grenzüberschreitende Kriminalität, illegale Prostitution und gestohlene Fahrzeuge kümmert, ergänzt: "Es gibt zwar viele Polizistenpärchen, aber wenig grenzüberschreitende. Verheiratetes Pärchen kennen wir kein einziges."

Ein langweiliges Leben führen die beiden jedenfalls nicht. Zu Hause in Bayern wird auch viel über die Arbeit geredet - sachlich, hinterfragend, selbstkritisch. "Sich gegenseitig belastende Ereignisse im Dienst sowie unsere Handlungen zu schildern, ist ein Gewinn. Das tut uns gut", sind sich die beiden Beamten einig. Und auch privat holt sie ihr Beruf gelegentlich ein.

Wilde Verfolgungsjagd mit Seriendieb
"Vor zwei Jahren haben wir zwei Herren in einem Sportgeschäft in Bischofswiesen beim Stehlen beobachtet. Als wir Mitarbeiter darauf aufmerksam gemacht haben, wurden sie hellhörig. Einer der Diebe ist direkt aus dem Geschäft gelaufen. Wir hinterher. Nach einem Zwei-Kilometer-Sprint lag der Täter erschöpft im Gebüsch. Er und sein Komplize wurden festgenommen." Das Polizisten-Ehepaar hat durch Zufall eine Serie aufgedeckt, denn die Räuber haben über Tage hinweg Diebstähle im Berchtesgadener Land begangen.

Kostbare Zeit zu zweit und große Wünsche
Andreas Hohensinn hat eine 60-Stunden-Woche. Carolin beginnt ab Montag ein polizeiinternes Studium im gehobenen Dienst. Da bleibt wenig Zeit für Zweisamkeit. Wenn sie Glück haben, kommen sie auf zwei gemeinsame Tage pro Woche. Ein Kinderwunsch besteht, aber erst nach dem Studium: "Wir wünschen uns, dass wir glücklich bleiben und stets gesund von der Arbeit nach Hause kommen", blickt das Traumpaar in die Zukunft.

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