Neue Projekte

AMS-Paket zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit

07.09.2016 17:12

Im AMS-Verwaltungsrat ist am Mittwoch ein Paket zum Kampf gegen die Rekordarbeitslosigkeit in Österreich beschlossen worden. Demnach werden 400 neue Planstellen im Arbeitsmarktservice geschaffen und fünf Projekte finanziert. Insgesamt werden zusätzliche 196 Millionen Euro für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit eingesetzt, teilte das Sozialministerium mit.

"Dieses Paket ist ein wichtiger Schritt in Richtung unseres Zieles, die Menschen in Österreich bestmöglich für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren", so Arbeits- und Sozialminister Alois Stöger.

Mehr Personal fürs AMS
Um ein sinnvolles Betreuungsverhältnis sicherzustellen, werde der Personalstand des AMS um 400 Planstellen aufgestockt. Damit kann der Betreuungsschlüssel des Jahres 2015 beibehalten werden. Die Aufstockung der Planstellen werde in den nächsten Tagen beginnen. Ein Pilotprojekt habe gezeigt, dass bei richtigem Einsatz des Personals die dadurch erzielten Einsparungen die zusätzlichen Personalkosten um ein Vielfaches übersteigen. Per Ende 2015 hatte das AMS laut Geschäftsbericht 5800 Beschäftigte, das entspricht 5200 Vollzeit-Arbeitsplätzen.

200 der insgesamt 400 neuen Planstellen werden 2019 evaluiert: Je nach Arbeitsmarktlage werde dann entschieden, ob diese Stellen wieder abgebaut werden können oder nicht. Die Planstellen selbst sind unbefristet, ein eventueller Abbau würde durch Nicht-Nachbesetzung frei werdender Stellen erfolgen, so der Sprecher des Sozialministeriums.

Wiedereinführung des Fachkräftestipendiums
Weiters wird das Fachkräftestipendium wieder eingeführt. Damit wird für die Dauer einer Fachkräfteausbildung in einem Beruf mit Fachkräftemangel für bis zu drei Jahre die finanzielle Existenz mit einem Stipendium gesichert. Mit dem neuen Paket sind 6500 Plätze für die nächsten zwei Jahre finanziert.

Mit dem Angebot der arbeitsplatznahen Qualifizierung soll eine praxisnahe Aus- und Weiterbildung für die konkreten betrieblichen Anforderungen angeboten werden. Das Programm besteht aus einer theoretischen und einer praktischen Ausbildung. Mit der Arbeitsmarktoffensive werden über die nächsten zwei Jahre zusätzlich 6500 Teilnehmer die Möglichkeit einer arbeitsplatznahen Qualifizierung erhalten.

Modellprojekt für überregionale Vermittlung
Auch ein Modellprojekt überregionaler Vermittlung ist in dem Paket enthalten. Während die Arbeitslosigkeit in manchen Regionen steigt, sinkt sie in anderen. Arbeitslose sollen daher gezielt in Regionen mit sinkender Arbeitslosigkeit vermittelt werden. Aufgestockt werden auch die Facharbeiter-Intensivausbildung und eine Reihe von Integrationsmaßnahmen des AMS. Im Zuge der Facharbeiter-Intensivausbildung wird es auch Arbeitsuchenden ab 18 Jahren ermöglicht, einen Lehrabschluss nachzuholen. Da hier Praxis und Vorerfahrungen berücksichtigt werden, beträgt die Dauer der Ausbildung nur zwischen einem und zwei Jahren.

Schließlich wird das Programm Qualifizierungsförderung für Beschäftigte bis Ende 2018 verlängert. Damit fördert das AMS Weiterbildungen von gering qualifizierten und älteren Arbeitnehmern, um diese stärker in betriebliche Weiterbildungsaktivitäten einzubeziehen.