Formel-1-Zirkus

“F1 2016” bringt die Serie wieder auf Kurs

Spiele
05.09.2016 10:49

Dass einer der bekanntesten Rennserien der Welt eine Frischzellenkur nicht schaden würde, ist nicht zu verleugnen. So ähnlich erging es auch den Machern von "F1 2015": Die Hochglanzoptik war eindeutig zu wenig, um etwa den verminderten Spielumfang zu rechtfertigen. Codemasters hat dies beherzigt und für die diesjährige Ausgabe seiner Rennsimulation "F1 2016" vieles weiterentwickelt und verbessert. Das Spiel wirkt schon nach den ersten paar Minuten um einiges besser als sein müder Vorgänger.

Augenscheinlich ist die Rückkehr des schmerzlich vermissten Karrieremodus. Die eigene Karriere kann nun sogar über mehrere Saisonen vorangetrieben werden. Ziel nach wie vor ist, eine Rennlegende mit dem Status eines Niki Lauda oder Lewis Hamilton zu werden. Dazu bedarf es natürlich einiger Übung, wobei der höchste Realismusgrad ohne Lenkrad und einer ordentlichen Portion Formel-1-Begeisterung nicht einmal annähernd zu bewältigen ist. Allein die vielen Einstellungsmöglichkeiten am F1-Boliden verschlagen einem den Atem.

Glücklicherweise braucht es jedoch keinen verkappten Formel-1-Piloten, um "F1 2016" spielen zu können: Dank diverser Fahrhilfen finden sich vom Anfänger bis zum geübten Durchschnittsspieler alle zurecht. Der Unterschied in der Hilfestellung manifestiert sich allerdings in der Anzahl der Erfahrungspunkte, die man einheimsen kann: Je schwieriger, desto mehr Punkte gibt es, mit denen sich dann wiederum Teile des Rennwagens weiterentwickeln lassen.

Wer möchte, darf auch an den Box-Strategien tüfteln oder die Einstellungen am Wagen während des Rennens anpassen. Über mangelnder Spieltiefe darf sich also eigentlich niemand mehr beklagen. Doch auch für ein Spielchen zwischendurch zeigt sich das Game gerüstet: Einfach die gewünschten Fahrhilfen aktivieren oder deaktivieren, und ab geht's zur Tempo- und Zeitenjagd auf die Strecke. Eine neue Strecke gilt es dabei mit Baku auch zu erkunden - kein Klassiker wie Monaco, aber als Stadtkurs stellt sie eine interessante Herausforderung dar.

In Sachen Optik hat sich wenig verändert - sie war jedoch bereits im Vorjahr sehr gelungen. Dafür wurde an der KI geschraubt, die zwar noch Verbesserungsbedarf besitzt, aber schon wesentlich besser agiert.

Auf einen Splitscreen-Modus muss indes verzichtet werden. Wer gegeneinander fahren möchte, kann dies nur online tun. Schade. Zwingend notwendig ist ein Splitscreen-Modus zugegebenermaßen zwar nicht, jedoch würde er quasi das i-Tüpfelchen eines kompletten Racing-Games darstellen. Vielleicht findet er ja nächstes Jahr wieder Eingang in das Spiel.

Eine "schmerzliche" Lücke, die im vergangenen Jahr an dieser Stelle bemängelt wurde, haben die Entwickler dagegen geschlossen: Das Safety Car feiert sein Comeback. Es mag zwar nur eine kleine kosmetische Ergänzung sein, der (Renn-) Atmosphäre tut diese aber merklich gut.

Fazit: Codemasters hat sich der Mängel des Vorgängers angenommen. "F1 2016" hat nun all jene Möglichkeiten, die man sich zum Teil bereits letztes Jahr erwartet hätte. Zusammen mit der Verbesserung der KI ergibt das unterm Strich eine gelungene Simulation des Formel-1-Zirkus. Raum für Verbesserung gibt es zwar zweifellos noch, jedoch stimmt die Richtung nun wieder. Dem Weg zur F1-Legende steht somit - außer einem Lenkrad vielleicht - nichts mehr im Wege.

Plattform: PS4 (getestet), Xbox One, PC
Publisher: Codemasters
krone.at-Wertung: 8/10

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