Studie aus den USA:

Porno-Konsumentinnen wollen öfter die Scheidung

Web
22.08.2016 14:17

Online-Pornos können Ehen zerstören. Zu dieser Erkenntnis sind US-Soziologen gelangt, die in einer großen Sozialstudie die Porno-Gewohnheiten und die Stabilität der Ehe Tausender Amerikaner untersucht haben. Den Forschern zufolge sind interessanterweise vor allem Menschen gefährdet, die frisch verheiratet, nicht religiös und glücklich in ihrer Ehe sind.

Die Studie zeigt: Verheiratete Frauen, die in der Ehe damit beginnen, Online-Pornos zu konsumieren, erhöhen das Scheidungsrisiko stärker als Männer. Dabei gilt einem Bericht der britischen Zeitung "Mirror" zufolge: Paare, die in einer glücklichen Ehe leben, frisch verheiratet oder nicht besonders religiös sind, sind gefährdeter als unglückliche oder besonders religiöse Eheleute.

Professor Samuel Perry von der Universität Oklahoma erklärt: "Wir zeigen damit, dass Pornokonsum - womöglich, wenn er ungewollt vom Partner entdeckt wird - eine ansonsten glückliche Ehe bis zum Punkt der Scheidung erschüttern kann. Aber es macht unglückliche Ehen auch nicht schlimmer, als sie ohnehin schon sind."

Jahrelang Tausende US-Amerikaner untersucht
Die Erkenntnis stammt aus einer groß angelegten Sozialstudie mit Tausenden Erwachsenen, die im Zeitraum von vier Jahren je dreimal zu ihren Lebensgewohnheiten befragt wurden - einmal zu Beginn, in der Mitte und am Ende des Untersuchungszeitraums.

Insgesamt beobachteten die Forscher bei Pornokonsumenten im Allgemeinen eine doppelt so hohe Scheidungswahrscheinlichkeit beim nächsten Interviewtermin, also zwei Jahre nach Beginn des Pornokonsums. Die Rate verdoppelte sich bei Männern und Frauen insgesamt von sechs auf elf Prozent. Wer bei der ersten Befragung angab, besonders glücklich in seiner Ehe zu sein und später mit dem Pornokonsum anfing, steigerte das Risiko einer Scheidung sogar von drei auf zwölf Prozent.

Interessanterweise stieg das Scheidungsrisiko bei verheirateten Frauen stärker als bei Männern: Hier haben die Forscher fast eine Steigerung um den Faktor drei beobachtet, von sechs auf 16 Prozent. Perry und sein Team sind sich sicher: "Unsere Resultate legen nahe, dass Pornokonsum - unter bestimmten sozialen Bedingungen - einen Effekt auf die Stabilität einer Ehe haben kann."

Ältere, unglückliche und religiöse Ehen halten
Ein weiteres interessantes Detail der Untersuchung: Den Forschern zufolge sind insbesondere jung verheiratete Probanden scheidungsgefährdet, während ältere Umfrageteilnehmer ein geringeres Risiko aufweisen. Auch dafür haben die Forscher der Universität Oklahoma eine Erklärung parat.

Professor Perry: "Jüngere Amerikaner schauen öfter Pornos als ältere. Und Ältere haben allgemein stabilere Ehen, weil sie erwachsener und finanziell abgesicherter sind sowie mehr Zeit in die Beziehung investiert haben. Aus unserer Sicht ergibt es deshalb absolut Sinn, dass der Effekt von Pornokonsum auf die Scheidungswahrscheinlichkeit mit dem Alter abnimmt."

Ähnlich verhält es sich mit der Religion. Während unreligiöse Probanden ein höheres Scheidungsrisiko aufweisen, hat der Konsum von Online-Pornos bei religiösen Paaren keine messbaren Auswirkungen. Die Vermutung der Forscher: Pornos sind für religiöse Menschen zwar ein Tabu, das Stigma einer Scheidung wird jedoch als noch schlimmer betrachtet. Religion habe daher "einen schützenden Effekt auf Ehen, selbst wenn Pornos konsumiert werden", heißt es in der Studie.

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