Kontrollen fehlen

Misere um die Mikrochip-Pflicht für unsere Hunde

Tierecke
22.08.2016 08:47

Zwar müssen alle Hunde in Österreich per Chip elektronisch erfasst werden, doch das Gros der Herrchen und Frauchen vergisst, ihren vierbeinigen Begleiter auch registrieren zu lassen. Die Folgen sind fatal: Die Suche nach Hundehaltern wird schier unmöglich. Nun fordern Experten mehr Kontrollen sowie mehr Chiplesegeräte in den heimischen Gemeinden.

Seit Jahren gilt bekanntlich die Chippflicht, diese wird vom Gros der Hundehalter brav befolgt. Doch leider ist diese wirkungslos, weil noch immer sehr viele Herrchen und Frauchen danach vergessen, ihren Hund auch in einer der Datenbanken registrieren zu lassen. So waren etwa ein Drittel der Fundtiere in der Pfotenhilfe Lochen in Oberösterreich nicht registriert.

"Ein nicht registrierter Chip ist sinnlos und hilft nicht bei der Suche nach dem Halter", so die Kritik in den Tierheimen, die unter diesem Dilemma besonders leiden. "Einige wissen auch nicht, dass das Chippen nicht automatisch eine Registrierung bedeutet. Da irren sich noch viele", sagt Lydia Just vom Linzer Tierheim. Als einen Ausweg werden nun flächendeckende Kontrollen durch Gemeindeorgane und Polizei gefordert. Dafür sollte auch jede Gemeinde und Polizeiinspektion mit einem Chiplesegerät ausgestattet werden.

"Gesetze werden zu wenig eingehalten!"
Oft können Hundehalter nicht ausgeforscht werden, weil sie ihre Bellos nicht registriert haben, so Johanna Stadler. Die Geschäftsführerin der Pfotenhilfe in Lochen fordert mehr Hunde-Kontrollen.

"Krone": Es gibt etliche Datenbanken zum Registrieren. Ist das nicht verwirrend?
Johanna Stadler: Es gibt zwar verschiedene Anbieter, doch das Registrieren kostet überall gleich viel. Und diese 18 Euro zahlen sich aus, denn nur dadurch kann man sein Tier auch wirklich finden.

"Krone": Wie könnte man das Ganze einfacher und zudem auch wirkungsvoller machen?
Stadler: In den Tierheimen wird der Hund gechipt und zugleich auch angemeldet. Wir bitten auch Tierärzte, die einen Chip einpflanzen, nicht darauf zu vergessen, das Tier auch gleich zu registrieren. Es wäre sehr hilfreich, wenn dies untrennbar miteinander verbunden sein würde.

"Krone": Offenbar herrscht bei den Chiplesegeräten auch noch ein Nachholbedarf.
Stadler: Ja, leider. Eigentlich sollte jede Gemeinde und Polizeiinspektion mit so einem Gerät, das schon ab 50 Euro erhältlich ist, ausgestattet sein. In der Praxis ist das nicht der Fall.

"Krone": Sie üben auch Kritik an den geringen Kontrollen.
Stadler: Bei der Nichtbeachtung der Chippflicht drohen bis zu 3750 Euro Strafe. Es wurden zwar die Gesetze geschaffen, doch leider werden diese ohne Kontrolle kaum beachtet.


 

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