Angespielt

“Battlefield 1”: Erster Weltkrieg einmal modern

Spiele
21.08.2016 10:48

Vor ein paar Jahren danach befragt, warum es denn kein "Call of Duty" im Ersten Weltkrieg gibt, antwortete man bei Activision, dass die Waffen zu langsam und zu ungenau gewesen seien. Auch bei EA lehnte man einen entsprechenden Shooter deshalb zunächst ab, ließ sich vom schwedischen Entwickler DICE dann aber doch überzeugen. Herausgekommen ist "Battlefield 1", das am 21. Oktober für PC, PS4 und Xbox One erscheint. krone.at hat sich auf der Gamescom in Köln den Multiplayer bereits näher anschauen können.

Und der macht deutlich: "Battlefield 1" mag zwar vielleicht aussehen wie der Erste Weltkrieg, spielt sich aber wie ein typisches "Battlefield". Großmächte und Kriegsschauplätze entstammen zwar ebenso dem Geschichtsbuch wie Waffen und Fahrzeuge, präsentieren sich jedoch deutlich zeitgemäßer oder "moderner", wie es auf der Website zum Spiel heißt.

Es geht also schnell und actionreich zur Sache. Keine Spur von langwierigem Stellungskrieg oder langen Wartezeiten beim Nachladen der Waffe. Zumindest nicht auf der ägyptischen Halbinsel Sinai, wo wir einen Blick auf den Multiplayer-Modus "Rush" werfen konnten. Auf Seiten der Osmanen fällt uns in dem Team-basierten Modus die Aufgabe zuteil, Telegrafenmasten gegen die angreifenden Briten zu verteidigen.

Die Map bietet einen spannenden Mix aus weitläufigen Landstrichen, die - Hollywood lässt grüßen - regelmäßig von Sandstürmen heimgesucht werden, und Häuserkämpfen inmitten weiß getünchter Lehmhütten - von denen am Ende dank zerstörbarer Umgebungen allerdings nicht mehr allzu viele stehen werden.

Gekämpft werden darf "Battlefield"-typisch abermals zu Lande, zu Wasser (allerdings nicht in der Wüste) und in der Luft, wofür Dutzende Fahrzeuge bereitstehen - vom Motorrad über Doppeldecker-Flieger bis zu den ersten Panzern. Letztere stehen neben den Flugzeugen erstmals als eigene Klasse zur Auswahl, sodass Gamer direkt in die metallenen Ungetümer spawnen können.

Auch wir entscheiden uns daher zunächst für einen Panzer. Während die berittenen Teamkameraden, den Krummsäbel schwingend, bereits zur Front preschen, kämpfen wir allerdings noch ein wenig mit der Steuerung. Denn: Keines der Kanonenrohre ist von einem anderen Mitspieler besetzt, was das Handling etwas erschwert. Schade, auch für die Mitspieler, denn wer bei einem Panzer mitfahren möchte, wird von DICE mit einer netten Einstiegs-Animation belohnt.

Letztlich wären ein paar Hände mehr auch hilfreich gewesen, um den britischen Mark-IV-Panzer zu zerstören. Der feuert aber schneller und beendet damit unsere Zerstörungsfahrt durch Gemäuer und andere Hindernisse. Da hilft dann auch kein Hammer mehr, mit dem Panzerfahrer ihr Gefährt reparieren können.

Beim nächsten Versuch stürzen wir uns als Sturmsoldat in die Schlacht, einer von insgesamt vier Fußsoldaten-Klassen neben dem Späher, dem Sanitäter und dem Versorgungssoldaten. Darüber hinaus warten drei sogenannte Elite-Klassen, bei denen es sich allerdings nicht um echte Klassen handelt, sondern vielmehr um besondere Waffen-Pickups, die sich an Kontrollpunkten aufsammeln lassen. Wer diese findet, kann dann mit Flammenwerfer, panzerbrechendem Scharfschützengewehr oder mit dicker Rüstung und Maschinengewehr in die Schlacht ziehen.

Wir müssen uns dagegen mit einem gewöhnlichen Karabiner zufrieden geben, allerdings erlaubt es uns dieser, den neuen Bajonett-Angriff zu erproben, bei dem der Soldat mit der Klinge voraus auf seinen Feind zustürmt. Ohnehin werden Nahkämpfe in "Battlefield 1" größer geschrieben: Neben besagtem Krummsäbel stehen auch Morgenstern oder Werkzeuge wie Schaufeln zur Verfügung, die sich im Notfall zweckentfremden lassen.

Wirklich erfolgreich sind wir aber erst, als wir uns hinter ein MG-Geschütz klemmen und den Feind aus sicherer Entfernung unter Beschuss nehmen. Dass der Munitionsvorrat dabei nicht zur Neige geht (so viel zum Thema Realismus), kommt uns dabei nur entgegen und gibt uns die Möglichkeit, sich am großartigen Sounddesign und der imposanten Kulisse zu erfreuen, für die abermals EAs Frostbite-Engine verantwortlich zeichnet.

Leider nicht zu Gesicht bekommen haben wir den Panzerzug, eines von mehreren sogenannten Behemoths - gigantische Fahrzeuge, die von mehreren Spielern bedient werden und den Verlauf eines Matches entscheidend verändern können. Großen Spaß hatten wir in der Wüste trotzdem, vielleicht eben weil es "Battlefield 1" mit der Geschichte nicht allzu genau nimmt. Das bislang noch relativ unverbrauchte Setting des Ersten Weltkriegs steht der Shooter-Serie jedenfalls gut. Wie sich "Battlefield 1" insgesamt schlägt, wissen wir spätestens in zwei Monaten.

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