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Samsung Galaxy Note 7: Der König der Stift-Handys

Elektronik
20.08.2016 09:54

Am 9. September kommt Samsungs jüngster Ableger der beliebten Galaxy-Note-Reihe - das Galaxy Note 7 - nach Österreich. Das Stift-Smartphone trumpft mit Top-Hardware, Features wie Always-on-Display und Notizmodus auf und ist überdies noch wasserfest. Wie es sich in der täglichen Praxis schlägt, hat krone.at getestet.

Samsung lernt aus seinen Fehlern und bringt nach einem Jahr Auszeit - das Vorgängermodell gab es in Europa nicht zu kaufen - die bei Fans großer Smartphones ungemein beliebte Galaxy-Note-Reihe zurück nach Österreich.

Dem Galaxy Note 7 - eine Vorbestellaktion läuft bereits - haben die Koreaner dabei ein dickes Paket Extras spendiert. Das Gerät ist wasserfest, bietet Fingerabdruck- und Iris-Scanner zum Entsperren und hat sogar einen Pulsmesser an Bord. Der Bildschirm zeigt die Uhrzeit permanent sichtbar an, wer mag kann das Gerät kabellos laden. So viele Features haben allerdings auch einen stolzen Preis: Mit 850 Euro gehört das Galaxy Note 7 zu den teuersten Smartphones am Markt.

Was genau man für so viel Geld bekommt, zeigt die Leistungstabelle:

Samsung Galaxy Note 7

CPU

Samsung Exynos 8: 4 x 2,3 + 4 x 1,6 GHz

RAM

4 GB

Diagonale

5,7 Zoll

Auflösung

2560 x 1440 Pixel (AMOLED)

Speicher

64 GB

microSD-Slot

bis 256 GB

Hauptkamera

12 Megapixel; F/1.7; Phase-Detection-Autofokus; Optische Bildstabilisierung; LED-Blitz

Frontkamera

5 Megapixel; F/1.7

Funk

LTE, Gigabit-WLAN, Bluetooth 4.2, NFC, GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo

Maße

153,5 x 73,9 x 7,9 Millimeter; 169 Gramm

Akku

3500 mAh (lädt via USB-C)

Extras

Eingabestift
Notizmodus
Pulsmesser
Always-on-Display
Iris-Scanner
Fingerabdruckscanner
kabelloses Laden (Qi)
Wasserfest nach IP68-Standard

Software

Android 6

Preis

ab 850 Euro

Wenig überraschend: Samsung gelingt es mit dem Galaxy Note 7 abermals, sich mit seinem bereits aus dem Galaxy S7 bekannten Exynos-8-Prozessor in puncto Rechen-Power ins absolute Spitzenfeld einzureihen. In einschlägigen Benchmarks erzielt das Note 7 Top-Resultate, im alltäglichen Betrieb bietet es mehr Power, als die meisten Nutzer brauchen. Android läuft flüssig, Apps starten schnell, selbst grafisch anspruchsvollere 3D-Games laufen ohne Probleme.

Während man im Nutzeralltag selten so viel CPU-Power braucht, wie sie das Note 7 bietet, kann die rohe Leistung bei gewissen Szenarien durchaus nützlich sein - etwa bei VR-Anwendungen, für die sich das Note 7 schon allein durch die als Zubehör erhältliche Gear-VR-Brille anbietet.

Eines der besten Handy-Displays am Markt
Solche Anwendungsszenarien profitieren auch vom Display des Note 7. Mit 2560 mal 1440 Pixeln Auflösung ist es schärfer, als es das menschliche Auge bei normalem Betrachtungsabstand wahrnehmen könnte, bei VR zählt dagegen aber jeder Pixel. Lobenswert neben der reinen Schärfe:

Dank AMOLED-Technologie glänzt der Bildschirm mit tollen Kontrasten, sattem Schwarz und strahlenden Farben, zudem wird auf Wunsch die Uhrzeit permanent angezeigt, ohne dass sich dies allzu negativ auf den Akku auswirken würde. Die maximale Helligkeit reicht auch für den Außeneinsatz, die seitliche Ablesbarkeit ist tadellos. In puncto Display ist das Note 7 unangefochten eines der besten Smartphones am Markt.

Exzellente Kamera - auch im Zwielicht
Verstecken braucht sich das Note 7 auch in puncto Kamera nicht. Samsung greift hier zum gleichen - leicht aus dem Gehäuse hervorstehenden - lichtstarken Modell, das auch das Galaxy S7 bereits zum tauglichen Ersatz für Kompaktkameras macht. Neben erstaunlich guter Schlechtlicht-Performance bietet die Kamera sehr schnellen Autofokus und flotte Auslösezeiten, optische Bildstabilisierung vermeidet überdies Verwackler.

Die Ergebnisse überzeugen: Bei Tageslicht liefert das Note 7 in Sekundenbruchteilen scharfe und detailreiche Schnappschüsse, im Zwielicht gelingen immer noch sehr schnell grundsolide Bilder. Rauschen macht sich erst bei wirklich widrigen Lichtverhältnissen bemerkbar. Die Videoqualität passt ebenfalls: Wer mag, kann auch 4K-Videos aufnehmen - mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde.

Die Frontkamera hinterließ im Test ebenfalls einen guten Eindruck: Sie ist ebenso wie die Hauptkamera recht lichtstark, liefert also auch im Zwielicht noch ansehnliche Selfies, und gibt sich auch bei Videotelefonie keine Blöße. Die Kamera-App ist übersichtlich gemacht und bietet nette Extras wie kreative Filter, einen Profi-Modus mit manuellen Einstellmöglichkeiten, automatisches HDR, Videofreunde freuen sich zudem über Zeitlupenvideos und Live-Streams.

Nicht alle Extras des Note 7 braucht manauch
Während das Note 7 in den Kerndisziplinen CPU, Display und Kamera einen exzellenten Eindruck hinterlässt, dürfte manch ein Nutzer an der Sinnhaftigkeit der vielen Extras zweifeln. Klar: Dass das Note 7 wasserfest ist und einen im Gehäuse versenkbaren Eingabestift mitbringt, wird viele User freuen. Auch Always-on-Display und die biometrischen Sicherheitsmechanismen werden manche User schätzen, wenngleich der Iris-Scanner in der Praxis unzuverlässiger arbeitet als der Fingerscanner und etwas fummelig in der Benützung ist.

Spielereien wie der rückseitig angebrachte Pulsmesser und das eingebaute Barometer brauchen dagegen wohl die wenigsten User - zumal die Ergebnisse des Pulsmessers eher als Richtwert dienen und die Genauigkeit ausbaufähig erscheint.

Streiten ließe es sich überdies über den Nutzen des kabellosen Ladens: Immerhin muss das nötige Ladepad ebenso wie jedes andere Handyladegerät auch an einer Steckdose hängen und das Smartphone an diesem Ort geladen werden. Es nicht einstecken zu müssen, ist da nur ein kleiner Komfortgewinn - zumal das Ladekabel dank USB-C ohnedies nicht verkehrt eingesteckt werden kann.

Praktischer Eingabestift, Notiz-App ausbaufähig
Als praktisch erwies sich im Test der im Gehäuse des Note 7 versenkbare Eingabestift. Mit ihm kann der Nutzer einzelne Bildschirmbereiche als Screenshot festhalten, Screenshots mit Notizen anreichern, Inhalte vergrößern, etwas Multi-Tasking betreiben und Text übersetzen.

Als besonders praktisch erwies sich im Test der Notizmodus des Note 7: Zieht man den Stift aus dem Gehäuse, öffnet das Gerät in stromsparender Monochrom-Darstellung sofort eine Notiz und der User kann sparsam loskritzeln, ohne das Gerät erst entsperren und die Notiz-App öffnen zu müssen. Um unterwegs schnell einen Einkaufszettel zu schreiben oder eine Erinnerung einzutragen, optimal.

Leider nicht ganz optimal ist die Notiz-App, die Samsung beilegt. Nicht, weil sie wenige Funktionen hätte: Sie nimmt Kritzeleien ebenso auf wie Bilder, Audioschnipsel oder altmodischen Text und lässt sich über Samsungs Cloud auch synchronisieren - allerdings leider nur über diese.

Wer seine Notizen mit anderen Diensten - OneNote oder Evernote beispielsweise - synchronisieren will, kann dies mit der Samsung-Note-App nicht tun. Notizen können nur einzeln an Drittanbieter-Apps übergeben werden, was in der Praxis etwas mühsam ist. Will man das Note 7 als ultimative Notizmaschine positionieren, sollte man hier noch nachbessern.

Saubere Verarbeitung, mittelprächtiges Handling
In der Hand liegt das Galaxy Note 7 relativ gut, die links und rechts leicht gebogenen Displayränder sind aus ergonomischer Perspektive allerdings unserer Ansicht nach suboptimal. Sie sorgen zwar für nette Spielereien wie einen App-Schnellstarter, der bei einem Wisch von der Seite aufpoppt, kosten aber auch Grifffläche für die Hände, die bei einem Handy dieser Größe bitter nötig wäre.

Die Verarbeitungsqualität des Note 7 ist tadellos: Das Gehäuse aus Metall und Glas überzeugt mit hoher Steifigkeit, alles wirkt wie aus einem Guss. Spalten oder andere Verarbeitungsmängel konnten wir am Testgerät keine entdecken.

Grundsolider Akku, saubere Android-Interpretation
Der 3500 Milliamperestunden große Akku des Note 7 reicht problemlos für einen Tag, sparsame Nutzer werden dem Gerät auch einen zweiten Tag Betrieb abringen können - zur Not unter Zuhilfenahme der Energiesparfunktionen.

An der Software des Note 7 haben wir wenig auszusetzen. Samsung zieht Android 6 zwar eine eigene Benutzeroberfläche über und hält an markenspezifischen Besonderheiten wie den gegenüber dem Android-Standard verkehrt angeordneten "Zurück"- und "Menü"-Buttons fest, insgesamt macht Samsungs Android-Interpretation aber einen aufgeräumten und sauber gemachten Eindruck.

Fazit: Samsung demonstriert mit dem Galaxy Note 7 abermals seine technologische Dominanz am Smartphone-Markt: CPU, Display und Kamera spielen auf allerhöchstem Niveau, das wasserfeste Gehäuse erwies sich im Test ebenso als gefällig wie der praktische Eingabestift. Für Freunde großer Handys mit Stift gibt es aktuell wohl kein besseres Smartphone - auch, wenn manch ein Interessent wahrscheinlich zugunsten eines günstigeren Preises gern auf die eine oder andere technologische Spielerei verzichtet hätte.

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