Sicherheit wichtig

Last-Minute-Buchungen heuer hoch im Kurs

Reisen & Urlaub
12.08.2016 08:12

Das Reiseverhalten der Österreicher hat sich heuer grundlegend verändert. Nach dem überbordenden Flüchtlingsstrom nach Europa im Vorjahr und einer ganzen Reihe von Terroranschlägen wurde der Sommerurlaub dieses Jahr erst auf den letzten Drücker gebucht. Bei der Wahl des Ziellandes hatte Sicherheit oberste Priorität - die Türkei, Ägypten und Tunesien erlitten massive Einbrüche bei den Buchungen.

"Im Jänner und im Februar waren die Vorausbuchungen für den Sommer deutlich unter den Vorjahren - die Leute haben sich extrem lange Zeit gelassen, bis sie ihren Urlaub gebucht haben", sagte der Geschäftsführer der Rewe Austria Touristik (ITS Billa Reisen, Jahn Reisen), Martin Fast.

Ägypten, Tunesien und die Türkei als "Sorgenkinder"
Es kam zu einer massiven Abkehr von Destinationen wie Türkei, Ägypten und Tunesien. Dafür waren Spanien, Italien, Kroatien und Bulgarien stärker nachgefragt denn je. Am beliebtesten war bei den Rewe-Buchern - wie im Vorjahr - Griechenland. Und das, obwohl sich der Urlaub dort um ein bis zwei Prozent leicht verteuert hat. Auch die Fernreisen und Urlaub in Österreich haben heuer zugenommen. "So konnte man den Rückgang in die Türkei zum Teil ausgleichen", so der Touristik-Chef.

Normalerweise gehen bei dem Reiseveranstalter in den ersten beiden Monaten des Jahres rund 40 Prozent der Sommerbuchungen ein, heuer waren es nur 30 Prozent. Auch im weiteren Jahresverlauf sei der Großteil der Buchungen dann erst sehr spät gekommen - "teilweise 'last minute', teilweise 'ultra-last-minute'", berichtete Fast.

"Die größten Sorgen gemacht haben uns heuer Ägypten, Tunesien und die Türkei. Das sind drei Destinationen, die für uns sehr wichtig sind - vor allem die Türkei", so der Rewe-Touristik-Austria-Geschäftsführer. Dorthin haben bei Rewe um rund zwei Drittel weniger Österreicher ihren Urlaub gebucht.

Türkei-Urlaube bis zu 50 Prozent billiger
"Die Bereitschaft der Kunden, die Türkei doch zu buchen, war preisgesteuert", räumte Fast ein. Der Urlaub dort wurde zuletzt um bis zu 50 Prozent billiger. Seit Jänner hat Rewe Touristik seine Flugkapazitäten dorthin halbiert. Die Vermarktung der Destination ist derzeit äußerst schwierig: "Nach dem Putschversuch ist es extrem zäh, Gäste zu finden, die noch in die Türkei fahren", sagte Fast. Das Land sei in den Medien omnipräsent und habe bei den österreichischen Kunden imagemäßig sehr gelitten.

Für den Sommer 2017 will der Reiseveranstalter vor allem sein Produktangebot im Süden Italiens und Kroatiens sowie in Sardinien als Ausweichdestinationen verstärken. Auch in Spanien soll noch weiter aufgestockt werden - doch das wollen international viele Marktteilnehmer. "Alle Märkte strömen nach Spanien", verdeutlichte Fast den dort spürbar gestiegenen Andrang.

Das wird sich im kommenden Sommer auch auf die Preise auswirken - mit einer Teuerung von im Schnitt drei bis fünf Prozent. Von 2015 auf 2016 war Spanien trotz der ungeheuer starken Nachfrage laut Fast "preisstabil"; die Verträge der Reiseveranstalter mit den Hotelpartnern werden etwa ein Jahr im Vorhinein ausverhandelt. Vor einem Jahr war die extreme Verschiebung der Reiseströme noch nicht absehbar.

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