Rätsel um Leiche

Vermisster ist tot: War es Mord?

Kärnten
11.08.2016 16:33

Seit gut einem Jahr war der 70-jährige Lavanttaler Walther Hoffmann vermisst. Jetzt wurde seine Leiche im Bereich des Zirbitzkogels (Stmk.) gefunden. War es Mord? Zwei Verdächtige gaben zu, den Toten vergraben zu haben, sprechen aber von Unfall.

Walther Otto Hoffmann ist in Bad St. Leonhard ein bekannter und gern gesehener Mann gewesen. Der 70-Jährige hatte sich karitativ engagiert, hat etwa mit dem Verein "Pro4Kids" Spenden für die Ärmsten der Armen in Rumänien gesammelt oder Brillen für sehschwache Kinder dorthin gebracht.

Gemeinsam auch mit dem Lavanttaler Optikermeister Egon Lipp: "Der Walther war so ein hilfsbereiter und belesener Mensch. Wir haben viel miteinander gesprochen. Im Vorjahr hat er noch eine neue Brille bei mir bestellt, aber nie abgeholt." Denn der rüstige Senior ist im April 2015 plötzlich spurlos verschwunden. Es wurde danach auch eine Abgängigkeitsanzeige erstattet, doch es gab keinerlei Hinweise auf den Verbleib des Vermissten. Vorerst ist ein Unfall befürchtet worden.

Denn es gab Gerüchte, dass Hoffmann möglicherweise auf einer Schiffsreise in Hamburg, Spanien und Zypern unterwegs sei. Weiters gab es Meldungen von nicht verifizierten Telefonanrufen des Gesuchten im Mai und Juni aus Andorra.

Es waren Kärntner Kriminalisten, denen der Fall keine Ruhe ließ. Es stellte sich heraus, dass mit der Bankomatkarte Hoffmanns weiterhin Geld behoben worden ist. Und so kamen die Fahnder schließlich auf die Spur eines verdächtigen Steirers aus Judenburg. Der 30-Jährige gab bei den Einvernahmen schließlich zu, gemeinsam mit einem Bekannten die Leiche Hoffmanns im Bereich des Zirbitzkogels, nahe an der Kärntner Grenze, vergraben zu haben und er führte die Beamten zu der Stelle.

Donnerstag schließlich wurde dort gegraben, gemeinsam mit Spurensicherern und einem Gerichtsmediziner. Kärntens Kriminal-Oberst Gottlieb Türk wollte das Ergebnis noch nicht kommentieren: "Bevor wir nicht sichere und stichhaltige Ergebnisse vorliegen haben, können wir zu dem Fall noch nichts sagen."

Der Verdacht richtet sich jedenfalls gegen den jungen Steirer und dessen mutmaßlichen Komplizen. Beide sagen jedoch aus, dass Hoffmann bei einem Unfall umgekommen sei. Trotzdem haben sie laut Ermittlungen das Auto des Toten, einen silberfarbigen VW-Touran benützt, und eben mit der Bankomatkarte Hoffmanns Geld abgehoben. Rätselhaft ist das Motiv - falls es Mord war. Hoffmann, der eine Frau aus Bad St. Leonhard geheiratet hatte, die aber verstorben ist, unterhielt seit Jahren Geschäftsbeziehungen in den ehemaligen Ostblock, vor allem nach Russland. Er soll sogar mit Platinstaub gehandelt haben.

Mit dabei bei diesen angeblich lukrativen Geschäften mit dem Osten soll auch ein junger Mann aus Judenburg gewesen sein…

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