Straßenstrich

Jetzt werden schon die Anrainer bedroht

Salzburg
03.08.2016 21:21

Immer schärfere Geschütze werden rund um den Straßenstrich von der Vogelweider- bis zur Bayerhamerstraße in Salzburg aufgefahren: Ein Freier drohte einem Anrainer mit einer Waffe und bezeichnete in einem von Grammatik- und Rechtschreibfehlern behafteten Brief Polizisten als "Kasperl in Uniform".

Nichts Böses ahnend marschierte ein Bewohner aus Schallmoos Mittwoch früh zur Arbeit ins Büro. Als er die Post durchsah kam der Schock: Ein Freier, der offenbar regelmäßig die Dienste der illegalen Straßenprostituierten im Viertel in Anspruch nimmt, hat ihm einen Drohbrief geschickt. Der Salzburger, der offen gegen den Straßenstrich auftritt, schlug bei der Polizei in Gnigl Alarm. "Die haben uns sofort informiert. Wir nehmen das sehr ernst und schauen ob es am Brief verwertbare Spuren gibt", sagt Ermittler Michael Rausch. In dem Schreiben gibt der Unbekannte an, dass er jetzt eine Waffe mit Gummi-Geschossen hätte. Die könnte man gegen echte Munition austauschen. Und: "Wir Freier lassen uns nichts mehr gefallen", heißt es weiter. "Ich mache dich und deine Lieben kalt!"

Wie der Schreiber die ÖVP-Politiker rund um Gemeinderat Peter Harlander benennt, lässt sich hier gar nicht wiedergeben. Gemeinderat und Rechtsanwalt Peter Harlander hatte im vergangenen November eine Aktion gegen den Straßenstrich und vor allem gegen die Freier gestartet. Danach wurde es ruhiger. Im Moment leiden die Bewohner aber schon wieder stark unter dem "Verkehr." "Da fahren sie stundenlang mit laut aufgedrehten Radios die Straßen auf und ab auf der Suche nach einem passenden Mädchen. Hier wachsen Kinder auf. Das Viertel ist doch kein Spielplatz für Kriminelle. Warum müssen bei uns die Bürger Polizei spielen?", fragt sich der Bedrohte. Er habe ein ungutes Gefühl wegen des Briefes, so der Salzburger. "Abends gehe ich nicht mehr hinaus."

Szene-Bekannter als Schreiber vermutet
Peter Harlander selbst würde sich schärfere Gesetze vom Land wünschen. "Dann könnte man die Leute von einem Platz oder einer Straße verweisen. " Er spricht auch von einem Vorfall, der noch nicht bekannt war. Ein Freier sei auf einen Gegner des Strichs losgefahren, dieser habe sich nur durch einen Sprung retten können. Die Polizei vermutet einen Szene-Kenner als Verfasser der Drohung.

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