Klaffende Platzwunde

Am Bahnhof brutal attackiert

Gewalt steigt: Stefan H. wurde am Bahnhof brutal attackiert.

(Bild: Markus Tschepp)

Er saß gemütlich bei einem Getränk, verweigerte einem Jugendlichen eine Zigarette und schon flogen die Sessel: Stefan H. wurde Sonntag am Abend beim Salzburger Hauptbahnhof so brutal attackiert, dass er im Spital genäht werden musste. Am Bahnhofsgelände begleitet nicht nur ihn ein "ungutes Gefühl".

"Wir waren zu dritt dort im Café und saßen im Freien", schildert Prügel-Opfer Stefan H., was sich Sonntagabend am Bahnhofsvorplatz abspielte. Jugendliche kamen vorbei und schnorrten ihn in gebrochenem Deutsch - offenbar Rumänen - um eine Zigarette an: "Wir haben Nein gesagt." Und das sollte der Zugbegleiter büßen: Die gewaltbereite Gruppe holte Verstärkung. "Plötzlich waren an die zehn Leute da." Es kam plötzlich zu tumultartigen Szenen, auf die niemand vorbereitet war. Die Terrassenmöbel wurden zur Waffe. Ein Sessel traf Stefan H. hinter dem Ohr: Eine große Platzwunde, die im Spital genäht werden musste. "Zum Glück war die Polizei schnell da. Sonst wäre alles noch mehr eskaliert", meint Stefan H., der vor allem auch besorgt um seine Freundin war. Er muss nach der Attacke am Bahnhof einen Kopfverband tragen und auch starke Schmerzen ertragen. Seine Freundin kam mit einigen Prellungen davon.

Polizeipräsenz erwünscht
"So schnell werden wir dort jetzt nicht mehr einkehren", begleitet ihn und seine Begleiter jetzt ein ungutes Gefühl und er bedauert: "Um das Café dort tut es mir leid, weil es eigentlich ein schöner Platz mit tollem Service ist." Vor allem für Frauen sei es zunehmend ein Problem, sich alleine im Bahnhofsbereich aufzuhalten. "Ich muss beruflich regelmäßig dort vorbei. Die Situation wird von Monat zu Monat schlimmer", beobachtet er die Lage genau. Von der Polizei wünscht er sich am Bahnhof noch mehr Präsenz: "Ihre Anwesenheit schreckt die Szene sicher ab."