USA bestimmen Finals

Unsere Schwimmer klagen: “Nur noch Zirkus & Show!”

Sport
01.08.2016 19:09

Verrückte, skandalöse Olympia-Welt! Die Finals der Schwimmbewerbe finden in Rio von 22 Uhr bis Mitternacht statt - alles nur, damit diese heißen Entscheidungen in den USA zur Primetime im TV zu sehen sind. "Es ist nur noch Zirkus und Show, die Schwimmer sind nur Marionetten", ärgert sich Trainer Marco Wolf. Auch Felix Auböck ist sauer: "Das finde ich nicht gut. An erster Stelle muss immer noch das Wohl des Sportlers stehen."

Das ist aber längst nicht mehr der Fall. "Dieser Zeitplan ist eine Frechheit", empört sich David Brandl, Jördis Steinegger ärgert sich: "Mein Bio-Rhythmus ist vollkommen im Eimer!" Jetzt muss sie in Rio die Vorläufe, die sonst immer vormittags stattfinden, ab 13 Uhr in Angriff nehmen. Jördis: "Genau zu der Zeit, wenn ich sonst meinen Mittagsschlaf halte." Steinegger, die wie Brandl gleich am ersten Wettkampftag startet, stöhnt über den Zeitplan: "Bist du deppert!" Sie bekennt: "Den habe ich unterschätzt."

Von den Vorläufen direkt ins Finale
Auböck hat in der Südstadt den Zeitplan ein wenig simuliert, hat mittags und später abends trainiert. So passt er sich dem Rio-Rhythmus halbwegs an, versucht, möglichst lange zu schlafen. Damit er dann fit ist für die 13-Uhr-Session. Aber die Leistungen, glaubt er, werden mittags generell etwas schwächer sein: "Auch meine!" Auf Auböck, der zur kurzen Ablenkung einen Blitzausflug zur Christus-Statue in Rio unternommen hatte, ruhen noch die größten Hoffnungen. Aber auf seinen stärksten Strecken, den 400 m und 1500 m Kraul, geht es von den Vorläufen direkt ins Finale: "Das wird schwer!"

Sensationelles Schwimm-Stadion
Jene Stars, die bis Mitternacht die Finals schwimmen, werden dann kaum vor 3 Uhr ins Bett kommen. "Die Amis etwa werden bei den Finals trotzdem ihre gewohnten Topzeiten bringen", glaubt Brandl, ähnlich wie in Peking 2008, als es auch schon eine verrückte Schwimmwelt gegeben hatte. Da fanden die Finals (wegen des TV) vormittags, die Vorläufe abends statt. Auch wenn die Schwimmer in Rio einmal todmüde sind, werden sie von einer tollen Atmosphäre beflügelt werden. Das Stadion (16.000 Zuschauer) ist mit sehr steilen, nahe dem Pool befindlichen Rängen eine Sensation.

"Atemberaubend, das erinnert an ein englisches Fußballstadion", so Wolf. Die Linzer Gruppe ist frühzeitig angereist. Wolf: "Da kennen die Athleten die Wege, auch die Arena - und haben keine Angst mehr!"

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(Bild: KMM)



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