83 Kinder gefährdet

“Gleis-Affäre”: Drei Lehrerinnen nun fix entlassen

Österreich
27.07.2016 11:14

Jetzt ist es fix: Jene drei Lehrerinnen einer Wiener Volksschule, die 83 Kinder bei einem Schulausflug in Niederösterreich trotz geschlossener Bahnschranken über Zuggleise geführt haben, wurden entlassen. Die Entlassung sei mit Dienstag schriftlich ausgesprochen und den Betroffenen zugestellt worden, so ein Sprecher des Stadtschulrats am Mittwoch.

Dass die Pädagoginnen ihren Job verlieren werden, hatte der Stadtschulrat bereits nach Bekanntwerden des Vorfalls in Aussicht gestellt. Ausständig war noch die gesetzmäßig vorgesehene Stellungnahme der Personalvertretung. Diese sei am Montag eingelangt und durchaus kritisch in Sachen Entlassung ausgefallen. Man habe aber letztlich keine andere Handhabe gehabt, mit der Sache umzugehen, begründete der Sprecher die Entscheidung. Den Betroffenen bleibt allerdings die Möglichkeit, die Entlassung über den Rechtsweg zu beeinspruchen.

Offen ist noch, ob auch die vierte Lehrerin, die bei dem Vorfall in Leobendorf dabei war, ihren Job verliert. Sie hat ein Beamtendienstverhältnis und muss sich einem Disziplinarverfahren stellen. Laut Stadtschulrat wird dieses wohl gegen Ende August anlaufen.

Strafrechtliche Konsequenzen möglich
Der Vorfall Ende Juni hatte für großes Aufsehen gesorgt. 83 Kinder sollen bei einem Schulausflug trotz geschlossener Bahnschranken über die Schienen geführt worden sein, um den Zug nach Wien nicht zu versäumen. Wenig später soll ein Regionalzug den Bahnhof ohne Halten durchfahren haben. Zur den dienstrechtlichen könnten auch strafrechtliche Konsequenzen kommen: Die vier Lehrerinnen sowie sieben Begleitpersonen wurden wegen fahrlässiger Gemeingefährdung angezeigt.

Prekär an der Sache aus Schüler- bzw. Elternsicht ist, dass der betroffene Schulstandort aus nur wenigen Klassen besteht. Er ist eine Zweigstelle einer in der Nähe gelegenen Volksschule. Durch die dienstrechtliche Maßnahme verliert der Standort einen Großteil der Lehrkräfte. Seitens des Stadtschulrats hatte man bereits vor zwei Wochen beruhigt: Die Schule sei nicht in Gefahr, die Lehrkräfte würden bis Schulbeginn im September nachbesetzt.

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